Brettl, A. E. (2020). Die Lungenheilstätte am Hirschenstein : Geschichtliche Aufarbeitung und denkmalpflegerisches Revitalisierungskonzept von Nachkriegsarchitektur im Burgenland. [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.64265
Die Errichtung der ehemaligen Lungenheilstätte am Hirschenstein erfolgte von 1949 bis 1955 und wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in die Wege geleitet. Ausschlaggebend für den Bau war die prekäre Gesundheitssituation des Burgenlandes. Denn trotz einer hohen Anzahl an Tuberkuloseerkrankungen gab es bis dato keine solche Einrichtung im Land und die medizinische Behandlung von Tuberkulosekranken musste zuvor in benachbarten Bundesländern erfolgen. Im Zuge eines beschränkten Wettbewerbes fiel die Entscheidung auf den Entwurf von Erwin Fabrici, dessen architektonische Ausformulierung sich durch die großflächigen Verglasungen, die gestaffelten Terrassen und die Liegehallen für die Heliotherapiean der Südseite auszeichnet. Obwohl die Lungenheilstätte mehrere Jahre erfolgreich in Betrieb war, führte der medizinische Fortschritt zum Rückgang von Tuberkuloseerkrankungen, weshalb die Anstalt nicht mehr voll ausgelastet war. Dadurch begründet erfolgte eine Umnützung der Anlage, welche bis zur Schließung als Pflegeheim andauerte. Seit 2012 steht das denkmalgeschützte Gebäude leer und ist seitdem dem Zerfall ausgesetzt. Darüber hinaus kam es in den letzten Jahren zunehmend zu Einbrüchen und zu Vandalismus, wodurch die Bausubstanz verstärkt in Mitleidenschaft gezogen wurde.Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Arbeit mit dem Zusammenwirken von Sozial- und Architekturgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg anhand der Lungenheilstätte am Hirschenstein. Zudem geht sie auf die Baugeschichte, den Architekten sowie die architektonischen Charakteristika der Anlage genauer ein und setzt diese in den Kontext der burgenländischen Architekturentwicklung. Ziel der Arbeit ist es, im Zuge der Bestandsaufnahme ein denkmalpflegerisches Konzept für eine Nachnutzung zu erstellen, das Leitlinien für eine Revitalisierung vorgibt, damit das architektonische Erbe der frühen Nachkriegszeit weiterhin erhalten bleibt.
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The former lung sanatorium on the Hirschenstein was built from 1949 to 1955 and initiated immediately after the Second World War. Decisive for the construction was the precarious health situation in Burgenland,which included a high number of people suffering from tuberculosis.These patients, however, had to be treated in neighbouring federal states, because there was no such facility available in Burgenland. Aftera restricted competition, the project was planned by Erwin Fabrici and is characterized by the extensive glazing, the staggered terraces and the sun lounges for the heliotherapy on the south side. Although the lung sanatorium had been successfully in use for several years, it was no longer fully utilized, because the medical advances had led to a decline of tuberculosis patients. Therefore, the object was converted into anursing home and remained in this function until its closing. Since 2012 the building, which is considered to belong to cultural heritage,has been vacant and resulting from neglect it has been exposed to decay since then. In addition, there has been an increasing number of break-ins into the lung sanatorium and vandalism in the last years,which threatens the building’s substance even further.In this context, the thesis at hand is concerned with the collaboration of social and architectural history after the Second World War while focusing on the lung sanatorium on the Hirschenstein. Furthermore, itincludes the history of the building, the architect and the characteristics of the architectural style and connects them to the development of architecture in Burgenland. The aim of this thesis is to analyze the lung sanatorium and to provide guidelines for a revitalization concept based on the aspects of cultural heritage for conserving the architectural heritage of the post-war period.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers