Krois, C. (2020). Luft und Erde : ein Forschungsinstitut auf den Colli Euganei [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.83185
Palladio; Climate Architecture; Clay; Research Building
en
Abstract:
Die vorliegende Diplomarbeit erzählt einen Prozess, der sich in zwei Teile gliedert. Der erste Teil widmet sich dem Architekten Andrea Palladio, seiner Umwelt und seiner klimatischen Architektur. Der zweite Teil führt zum Entwurf eines landwirtschaftlichen Forschungsinstituts auf den Euganeischen Hügeln, in der Nähe von Padua. Ausgangspunkt ist die These, Andrea Palladios Architektur und Theorie gründe sich auf das Klima als Einflussfaktor; Andrea Palladio – Klimaarchitektur? Palladios Person und Werk sind eng verknüpft mit den Geschehnissen seiner Zeit, weshalb zunächst eine Untersuchung der Geschichte und Gesellschaft des Veneto im 15./16. Jahrhundert unternommen wird. Einen weiteren Einfluss bilden die Architekten und Traktate jener Zeit, aber genauso der Antike. Es stellt sich heraus, welche Bedeutung Klima, Gesundheit und Komfort für die Menschen jener Zeit gespielt haben muss. Die Landwirtschaft wird zur santa agricoltura erhoben, die Villa als irdischen Paradies lobgepriesen. Es wird verständlich, warum die Villa untrennbar mit der Land(wirt)schaft verbunden ist. Dies spiegelt sich auch in der Villenarchitektur des Veneto wieder. Eine Auswahl an Villen wird diesbezüglich untersucht. In einer abschließenden subjektiven Synthese werden Andrea Palladios Prinzipien für eine gesunde und behagliche Villa in einer Geschichte zusammengefasst. In einem kurzen Übergang wird ein Blick in die Gegenwart und ein Gedanke für die Zukunft gesetzt. Überlegungen zu Klima und Komfort sind in der Architektur nach wie vor und gerade heute besonders aktuell. Die Richtung, die sich hier abzuzeichnen scheint, wird allerdings in Frage gestellt. Ein Haus sollte wieder für sich selbst sprechen und auf natürliche und menschliche Einflüsse eingehen können.Der zweite Teil spielt sich im selben Territorium ab, auf einer Hügelgruppe inmitten der pianura veneta, den Colli Euganei. Hier entwickelt sich der Entwurf eines kleinen Forschungsinstituts der Abteilung für Agrarwissenschaften, Nahrungsmittel, natürliche Ressourcen, Tiere und Umwelt (kurz DAFNAE) der Universität Padua. Die Gedanken aus dem ersten Teil entwickeln sich weiter. Angestrebt wird ein möglichst unabhängiges, genügsames, behagliches und selbstverständliches Haus. Fokus liegt auf einer regionalen Ressourcennutzung. Architektur wird als Organismus verstanden, der die Natur in Form von Wind, Regenwasser, Sonne und Erde sinnvoll ausschöpft. Das Ergebnis ist ein Lehm- und Ziegelbau, der an einem Ende unter die Erde schlüpft und am anderen Ende in die Höhe wächst.
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The present thesis is divided into two parts. The first part is dedicated to the architect Andrea Palladio and his environmental designs and building strategies. The second part leads to the design of an agricultural research institute on the Euganean Hills, nearby Padua.The starting point was the hypothesis that Andrea Palladio's architecture and theory were based on the climate as an influencing factor; Andrea Palladio - climatic architecture? Palladio's person and work were closely linked to the events of his time. Coeval architects and treatises formed an important influence as well as the classical antiquity. Through a subsequent analysis of the history and society of the Veneto in the 15th/ 16th century it emerges how important climate, health and comfort must have been for the people at that time. Back then, agriculture was elevated to santa agricoltura, the villa was praised as an earthly paradise. And thus it becomes understandable why the villa is inextricably linked with landscape and agriculture. This is also reflected in the villa architecture of the Veneto. For this reason a selection of villas are examined in my paper. In a final subjective synthesis, Andrea Palladio's principles for a healthy and comfortable villa are summarized in a story.In a short transition, a look into the present and a thought for the future is set. Considerations about climate and comfort are still particularly relevant in architecture today. However, the direction that seems to be emerging here is being questioned. A house should speak for itself again and be able to respond to natural and human influences.The second part takes place in the same territory, on a group of hills in the middle of the Venetian Plain, the Colli Euganei. Here the design of a small research institute for the Department of Agronomy, Food, Natural Resources, Animals and Environment (DAFNAE) of the University of Padua is proposed. The thoughts from the first part progress with the aim of creating a house that is as independent, frugal, comfortable and natural as possible. The focus lies on the use of regional resources. Architecture is understood as an organism that sensibly utilises nature in the form of wind, rainwater, sun and soil. The result is a clay and brick structure that slips underground at one end and grows upwards at the other end.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers