Čipan, L. (2011). Meet me in Šutka : städtebauliche Intervention in einer Roma-Siedlung in Skopje, Makedonien [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/160749
Aufgrund meines starken persönlichen Bezugs zu Skopje als Heimatstadt entschied ich mich, die Roma-Siedlung Suto Orizari, kurz Sutka genannt, in Skopje, Makedonien zum Thema dieser Arbeit zu machen. Die Mehrheit der Roma in Makedonien (etwa 95%) lebt in Städten und deren Umgebung, in segregierten und informellen Siedlungen, räumlich und sozial getrennt von der Mehrheitsgesellschaft und unter sehr schlechten Bedingungen. Eine positive Ausnahme stellt jedoch die Roma-Siedlung Sutka dar. Ein großer Teil der makedonischen Roma leben hier, in der europaweit ersten Roma-Siedlung, welche 1996 den Status einer selbstverwalteten Gemeinde erhalten hat. Sie ist heute die Heimat für eine der größten Roma-Gemeinschaften in Europa. Nicht nur die europäische sondern auch die allgemeine Einstellung der makedonischen Gesellschaft gegenüber Roma-Siedlungen und deren Bewohner ist aus diversen Gründen negativ, diskriminierend und von Desinteresse gekennzeichnet. Roma-Siedlungen, oftmals als unterentwickelte Armutsviertel, Ghettos oder Slums bezeichnet, werden bis heute von der Verwaltung und der Gesamtgesellschaft nicht als Teil der städtischen Struktur akzeptiert und anerkannt. Das Ziel dieser Arbeit ist genau diesen Vorurteilen, Befangenheiten und Ängsten entgegenzuwirken und aufzuzeigen, dass sich die Roma-Nachbarschaft Sutka, durch ihre Dynamik, Lebendigkeit und Architektur von anderen Roma-Siedlungen in Makedonien aber auch in Mittel- und Südosteuropa unterscheidet und somit ein besseres Verständnis sowie eine Basis zur Kommunikation zwischen Roma und Nicht-Roma zu schaffen. Mit meinem Entwurf will ich die Roma-Nachbarschaft, durch setzen von bestimmten Impulsen, mehr in die bestehende Stadtstruktur von Skopje integrieren und einen Ort schaffen, ein Gebäude, das ihnen die Romani Autonomie und Selbstbewusstsein sichert, eine Institution in erster Linie für die Bewohner von Sutka, aber auch für große Veranstaltungen für alle Skopjaner. Als Impulszentrum soll es das Interesse anderer Skopjaner wecken, ihre Angst nehmen, und als Anziehungspunkt dienen. Die Siedlung und das Impulszentrum könnten für die Stärkung der Roma Identität und die Annäherung dieser marginalisierten Gruppe an Europa sehr wichtig sein. Und vielleicht wird es als Beispiel über die Grenzen hinausgetragen, bis in die Innenstadt von Skopje und weiter nach Europa.
de
Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers