Leitner, M. (2010). Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Biomasse und deren Auswirkung auf den Handel [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/160888
Sustainability; land use change; certification system; incremental cost
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Abstract:
Klimaerwärmung und Energieabhängigkeit verlangen nach einer unverzüglichen Anpassung unserer Art und Weise, Energie bereitzustellen, umzuwandeln und einzusetzen. Die erneuerbaren Energiequellen, die uns vor Ort zur Verfügung stehen, können mit geringem oder gar keinem CO2- Ausstoss dazu beitragen, diese Anpassung umzusetzen. 2005 belief sich der Anteil dieser Energien am Endenergieverbrauch in der EU auf 8,5 %.<br />Für 2020 ist ein Anteil von 20 % anvisiert. Die ökologischen Vorteile der Wind- oder Solarenergie sind offensichtlich, da die Eingriffe in die Umwelt überschaubar sind, sich auf die Investition beschränken und im Betrieb kaum ins Gewicht fallen.<br />Biomasse bietet ebenfall eine Menge an ökologischen Vorteilen. Man nennt sie den schlafenden Riesen, da sie eine der wichtigsten Erneuerbaren Energieformen ist und dies auch in der Zukunft darstellt. Ihre Anwendungen sind vielfältig.<br />Nur Biomasse, die nachhaltig angebaut und in weiterer Folge auf ihrer Wertschöpfungskette auch so weiterbearbeitet wird, kann zu den erneuerbaren Energieträgern (im Sinne Nachhaltiger Energiesysteme) gezählt werden. Da jedoch die soeben angesprochene Wertschöpfungskette extrem lang und zum Teil intransparent sein kann, kann das Endprodukt zum jetzigen Zeitpunkt kaum bis hin zum Anbau rückverfolgt werden. Ob dieses Endprodukt nun nachhaltig erzeugt wurde, bleibt somit unklar.<br />Aufgrund dessen, aber auch vor allem aufgrund des steigenden Imports von Biomasse, ist ein Biomasse- zertifizierungssystem, welches die Nachhaltigkeit bestätigt, unumgänglich. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es im Biomassesektor nur ein funktionierendes Zertifizierungssystem und dies findet bei der stofflichen Verwendung von Holz seine Anwendung. Das vorhandene Ziel muss jedoch sein, den gesamten Bereich, vor allem aber flüssige Biomasse abzudecken.<br />Einen wesentlichen Punkt dabei spielen jedoch die Kosten und der damit verbundene Kostenmehraufwand, welcher in einem Unternehmen bei der Umsetzung aller Nachhaltigkeitskriterien anfällt. Die dabei durchgeführte Analyse hat ergeben, dass der Kostenmehraufwand, welcher durch die Zertifizierung und in weiterer Folge durch das Einhalten der Nachhaltigkeitsstandards und -kriterien entsteht, nur für Großunternehmen bzw. Großbauern, vernachlässigbar ist. Bei Klein- und Mittelbetrieben ist der finanzielle Faktor allgegenwärtig und kann bei Schwankungen äußerer Schlüsselfaktoren (z.B. Ernteausfall, Naturkatastrophen, Landverlust, etc.) deutlich ansteigen und somit die Nachhaltigkeitsgewährleistung dieser Unternehmen bedrohen. Es wird daher entscheidend sein, neben der Effektivität der Instrumente zu garantieren, was die Einhaltung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitskriterien angeht, auch die Verdrängung kleiner Biomasse-Produzenten zu verhindern. Inwieweit sich dies auf den Handel auswirkt, kann nur mit Prognosen und Studien von verschiedenen Institutionen (z.B. RSPO) abgeschätzt werden.<br />Hierbei zeigt sich, dass es bis zum Jahr 2030 eine Verdoppelung des Importes für Palmöl geben wird und dass sich dieser Importanstieg bis zum Jahr 2050 möglicherweise verdreifacht. Sollte der für die Unternehmen entstandene Kostenmehraufwand über den Handel rückgewonnen werden, so zeigt sich auf Basis der in dieser Arbeit durchgeführten Analysen und berücksichtigten Effekte, dass der Produktkostenzuwachs für den Abnehmer um ca. 3 % steigen könnte. Die Kostenbelastung auf der Abnehmerseite dürfte sich daher in Grenzen halten.<br />Die gesamte Analyse und Auswertungsergebnisse konzentrieren sich auf die flüssige Biomasse Palmöl in den Produktionsregionen Indonesien und Malaysia.<br />
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Global warming and energy dependence urgently call for a change in the way we supply, transform and use energy. The renewable sources of energy, which are within our immediate reach, can help to implement this change with little or no CO2 emission. While, in 2005, the proportion of renewable energies accounted for 8.5 per cent of the total energy consumption in the European Union, it is envisaged to rise to 20 per cent by 2020.<br />The ecological advantages of wind- or solar energy are evident: they do little harm to the environment, require only some initial investment and are very cost-effective during operation. Biomass also offers a wealth of ecological advantages. Being one of the key renewable energy forms today and in the future, it is also referred to as the "sleeping giant".<br /> Only biomass that is cultivated and processed sustainably along the value creation chain may be referred to as renewable energy (in the sense of renewable energy systems). However, as value creation chains may be extremely long and intransparent, it is almost impossible, today, to trace the end product back to cultivation. Thus, it remains unclear if the end product is actually the result of sustainable production.<br />Consequently, and as a result of the ever increasing import of biomass, we are in need of a biomass certification system as a proof of sustainability. Currently, there is only one established certification system in place in the biomass sector - it is applied to wood products.<br />By and large, however, the objective must be to implement certification procedures for all biomass products, especially liquid biomass. Incremental costs resulting from the implementation of sustainability criteria are a factor not to be overlooked. Analysis has shown that additional expenses incurred in connection with the certification and execution of sustainability standards are negligible only for large companies or large-scale farmers. Small- and medium sized businesses are, by contrast, more cost-sensitive: they may be severely affected by external key factors such as crop failure, natural disasters, land loss, etc., compromising their capacity to comply with sustainability standards. To what extent current developments will impact the trade sector is under investigation by various institutions (such as RSPO), currently doing forecasts and surveys. There is evidence that, by 2030, the import of palm oil will double and may even triple by 2050. If traders are expected to compensate the incremental cost, buyers may be dealing with a three per cent increase of product cost. The entire analysis and results focus on the liquid biomass palm oil at the production regions in Indonesia and Malaysia.<br />
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zsfassung in engl. Sprache