Ziehm, M. (2010). Modellierung und Konzeptstudie eines Zementwerks mit Abtrennung von CO2 [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/161414
Mit steigendem Bedarf an Zement und dessen Unersetzlichkeit als Baumaterial steht die Zementindustrie zunehmendem im Fokus, denn sie gilt als eine der größten industriellen CO2-Emissionsquellen. Neben bereits in der Zementindustrie in unterschiedlichem Ausmaß verfolgten Maßnahmen zur CO2-Minderung werden den zukünftigen Carbon Capture Technologien große Minderungspotentiale zugeschrieben. Ziel der vorliegenden Arbeit war es einen Konzeptvorschlag für die Umrüstung von Zementwerken mit in Frage kommenden CCS-Technologien durch numerische Prozesssimulation zu erarbeiten und deren Potentiale zur Emissionsminderung zu beurteilen. Dafür wurde die Oxyfuel- und Post-Combustion Technologie an einem bestehenden Modell eines nach dem Trockenverfahren arbeitenden Zementwerks umgesetzt. Durch Betrachtung mehrerer Konfigurationen je CCS-Technologie konnten Auswirkungen verschiedener Veränderungen untersucht und Vergleiche vorgenommen werden. Im Zuge der Oxyfuel-Technologie wurden neben dem starken Einfluss von Falschluft auf die CO2-Bilanz Auswirkungen auf den chemisch-mineralogischen Abläufen unter einer veränderten Ofengasatmosphäre bei der Zementherstellung aufgezeigt. Für die Post-Combustion-Technologie zeigte sich, dass das Betreiben einer Amin-Wäsche für die Zementherstellung ein eigenes Kraftwerk erfordert. Durch den notwendig werdenden Einsatz eines Kraftwerks muss dessen CO2-Ausstoß in dem Wäsche-Prozess berücksichtigt werden, um eine bedeutende Reduktion in der gesamten CO2-Bilanz zu bewirken. Während ein Nachrüsten von älteren Zementwerken auf das Oxyfuel-Verfahren im Gegensatz zu einer Post-Combustion Amin-Wäsche unwahrscheinlich ist, stellt die Oxyfuel-Technologie jedoch aus einem energetischen Gesichtspunkt eine attraktive (Retrofit)-Lösung für modernere Zementwerke zur CO2-Minderung dar.
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