Das verborgene System : Analyse des Retzer Kellersystems sowie die unterirdisch- und oberirdische Weiterentwicklung dieses Wegenetzes

Abstract

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Analyse des Retzer Kellersystems, das mit seinem geschätzten 16-25km langen unterirdischen Wegenetz, Österreichs größten historischen Weinkeller darstellt. Die Arbeit ist entlang folgender Struktur aufgebaut. Der erste Abschnitt setzt sich mit dieser Analyse des vorhandenen Retzer Kellersystems auseinander um aufbauend darauf ein parametrisches Regelwerk zu schaffen, dass das vorhandene unterirdische Kellernetzwerk ausbaut und einer oberirdischen Erweiterung unterzieht. Zu diesem Zweck werden Wege als Mediale Achsen interpretiert um Räume zu erzeugen. Ziel ist es diese Medialen Achsen so weit zu kontrollieren, dass sie in eine gebaute Struktur überführt werden können mitsamt ihrer horizontalen Verbindungen und vertikalen Erschließungen. Im nächsten Schritt werden diese Medialen Achsen für die Erweiterung des Kellersystems herangezogen. Dabei folgt ihre Ergänzung der Logik eines Schwarmverhaltens. Auch hier wird vorab eine Analyse dieses Schwarmverhaltens durchgeführt, bevor es auf die Erweiterung des Kellersystems angewandt wird und das Verhalten einzelner Agenten (Kellerbauer) simuliert wird. Die Ausdehnung des Kellersystems hat dabei den Zweck bedeutende Gebäude der Stadt unterirdisch zu verbinden und somit ein neues Raumerlebnis zu generieren in dem unterirdische Verbindungswege und oberirdische Innenräume als Erweiterung des Kellernetzwerkes für den Besucher/die Besucherin ineinander verschmelzen. Die Erweiterung des Unterirdischen Systems an die Oberfläche impliziert ein Umdenken, da andere Voraussetzungen aufgrund der unterschiedlichen Medien (Erde vs. Luft) gegeben sind.<br />Oberirdisch entsteht ein System, das zwei Systeme ineinander vereint.<br />Zum einen das ergänzte Wegenetz der Keller, das durch Raumbegrenzungen an der Oberfläche erst aufgebaut werden muss und zum anderen der freie Raum, der charakteristisch für die Begebenheiten an der Oberfläche ist.<br />All diese Gedanken und Elemente werden im letzten Schritt zu einem Entwurf integriert, der sich aus all diesen parametrischen Regelwerken zusammensetzt.