Stadler, N. (2020). Effektuntersuchung der Novelle 2018 der Bauordnung für Wien, des WWFSG und der Planungsgrundlage für den geförderten Wohnbau in Wien [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.86266
Turbulente wirtschaftliche Zeiten treffen die sozial „Schwächsten“ oft am stärksten. Insbesondere „leistbares Wohnen“, als Grundbedürfnis der Menschheit, zum akuten, globalen Thema geworden. Seit der Wirtschaftskrise 2008 entwickeln sich die Preise für Grund, Eigentum und Miete rasant nach oben. Die Stadt Wien ist bemüht diese Entwicklung nun zu stoppen. Ohne Zweifel hat Wien eine bedeutende kommunale Wohnbauleistung in der Vergangenheit erbracht, jedoch herrscht seit dem letzten Gemeindebau im Jahr 2004 wohnbautechnisch „Stillstand“. Stattdessen wurde die geförderte Wohnbauleistung auf gemeinnützige Wohnbauträger ausgelagert. Die Bauordnungsnovelle 2018 der Bauordnung für Wien, des WWFSG und die Planungsgrundlagen zur Widmung ́Gebiete für geförderten Wohnbau ́ sollen aus Sicht der Stadt Wien jene Werkzeuge darstellen, welche einen Trend hin zu mehr leistbaren Wohnraum am Immobilienmarkt auslösen. Die große Frage bleibt, ob diese Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führen werden. Diese Masterarbeit versucht genau jene Effekte der Novellen zu evaluieren. Dies geschieht mittels Analyse der Rechtsmaterie, einer Interviewserie mit den wesentlichen Initiatoren der politischen Beschlüssen und Stakeholdern der lokalen Immobilienbranche, sowie mit Telefoninterviews mit direkt betroffenen Akteuren wie z.B. Grundstückseigentümer, Makler und Bauträger in betroffen Umwidmungsgebieten. Schlussendlich soll diese Arbeit auch mögliche Alternativen zu den Novellen aufzeigen. Die gesammelten Ergebnisse zeigen recht deutlich, der Grundgedanke der Stadt Wien ist ein richtiger, jedoch sind die politisch erhofften Wirkungen momentan nicht absehbar. Es sind bereits zwei Jahre seit der Veröffentlich der Novelle vergangen und der Markt zeigt keine gravierenden Veränderungen. Im Gegenteil, gewidmete Bauflächen steigen vermehrt im Preis, während große Unklarheit herrscht wie insbesondere die „Planungsgrundlagen zur Widmung ́Gebiete für geförderten Wohnbau ́“ tatsächlich exekutiert werden. Der fünfjährige Evaluierungszeitraum der Stadt Wien stellt somit eine große Gefahr dar, denn die Politik wird höchstwahrscheinlich gezwungen sein, bereits früher ihren eingeschlagenen Kurs maßgeblich zu korrigieren.
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Turbulente wirtschaftliche Zeiten treffen die sozial „Schwächsten“ oft am stärksten. Insbesondere „leistbares Wohnen“, als Grundbedürfnis der Menschheit, zum akuten, globalen Thema geworden. Seit der Wirtschaftskrise 2008 entwickeln sich die Preise für Grund, Eigentum und Miete rasant nach oben. Die Stadt Wien ist bemüht diese Entwicklung nun zu stoppen. Ohne Zweifel hat Wien eine bedeutende kommunale Wohnbauleistung in der Vergangenheit erbracht, jedoch herrscht seit dem letzten Gemeindebau im Jahr 2004 wohnbautechnisch „Stillstand“. Stattdessen wurde die geförderte Wohnbauleistung auf gemeinnützige Wohnbauträger ausgelagert. Die Bauordnungsnovelle 2018 der Bauordnung für Wien, des WWFSG und die Planungsgrundlagen zur Widmung ́Gebiete für geförderten Wohnbau ́ sollen aus Sicht der Stadt Wien jene Werkzeuge darstellen, welche einen Trend hin zu mehr leistbaren Wohnraum am Immobilienmarkt auslösen. Die große Frage bleibt, ob diese Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führen werden. Diese Masterarbeit versucht genau jene Effekte der Novellen zu evaluieren. Dies geschieht mittels Analyse der Rechtsmaterie, einer Interviewserie mit den wesentlichen Initiatoren der politischen Beschlüssen und Stakeholdern der lokalen Immobilienbranche, sowie mit Telefoninterviews mit direkt betroffenen Akteuren wie z.B. Grundstückseigentümer, Makler und Bauträger in betroffen Umwidmungsgebieten. Schlussendlich soll diese Arbeit auch mögliche Alternativen zu den Novellen aufzeigen. Die gesammelten Ergebnisse zeigen recht deutlich, der Grundgedanke der Stadt Wien ist ein richtiger, jedoch sind die politisch erhofften Wirkungen momentan nicht absehbar. Es sind bereits zwei Jahre seit der Veröffentlich der Novelle vergangen und der Markt zeigt keine gravierenden Veränderungen. Im Gegenteil, gewidmete Bauflächen steigen vermehrt im Preis, während große Unklarheit herrscht wie insbesondere die „Planungsgrundlagen zur Widmung ́Gebiete für geförderten Wohnbau ́“ tatsächlich exekutiert werden. Der fünfjährige Evaluierungszeitraum der Stadt Wien stellt somit eine große Gefahr dar, denn die Politik wird höchstwahrscheinlich gezwungen sein, bereits früher ihren eingeschlagenen Kurs maßgeblich zu korrigieren.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers