Schartmüller, L. (2020). Kooperative Raumnutzung durch Ein-Personen- und Kleinstunternehmen als Zukunftspotenzial für die Stadtteil- und Regionalentwicklung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.76421
One-person-businesses; Neighborhood; Rural area; Commercial spaces; Use of space; Sharing of space; Mixed use
en
Abstract:
2018 waren 87 % aller österreichischen Unternehmen Kleinstunternehmen. Mit rund 60 % beschäftigen die meisten Unternehmer*innen keine Mitarbeiter*innen, sind also Ein-Personen-Unternehmen (EPU). EPU sind jünger, besser gebildet, häufiger weiblich und zufriedener mit ihrer Tätigkeit als andere Unternehmer*innen, aber auch oftmals von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen. Im öffentlichen Diskurs sind EPU trotzdem unterrepräsentiert, das macht sich bei Unternehmens-Förderungen, aber auch im Raumangebot bemerkbar. Die angebotenen Gewerbeflächen sind für sie zu groß und zu teuer. Viele Kleinstunternehmen teilen deshalb ihre Gewerbefläche mit anderen Selbstständigen. Damit bieten sie nicht nur physischen Raum zum Andocken, sondern sie teilen auch Infrastruktur, wie z. B. Maschinen, und ihre Netzwerke. Die kooperativ genutzten Räume sind Treffpunkte, (leistbare) Raumressourcen, Kooperationskraftwerke, Leerstandsverhinderer und verdichten Angebote und Netzwerke am Standort. Das macht sie zu Potenzialen auf Stadtteil- und Regionsebene, die genutzt und gefördert werden müssen. Teil des Maßnahmenpakets für die Region Salzkammergut ist die Etablierung einer niederschwelligen digitalen Plattform. Die Plattform welocally, eine Weiterentwicklung der Wiener Plattform imGrätzl.at, macht Raumressourcen sichtbar und anderen Selbstständigen zugänglich. Begleitende Maßnahmen, wie etwa ein Raumteiler Festival der Regionen oder die Neuauflage des Raumteiler Guides, stoßen den öffentlichen Diskurs an und bieten zusätzliche Offline-Sichtbarkeit. Essenziell wird jedoch sein, dass die Thematik vonseiten der Entscheidungstragenden aufgegriffen wird und Kleinstunternehmen sowie ihre Räume als Potenzial für die Stadtteil- und Regionalentwicklung erkannt und aktiv unterstützt werden. Denn all die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen nicht nur auf die Unterstützung von Kleinstunternehmen ab, sie tragen maßgeblich zur Stärkung der Region (Infrastrukturaufrechterhaltung, Angebotsvielfalt, Leerstandsverminderung, Anziehen von Rückkehrer*innen bzw. Angebote für Bleibende) bei.
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In 2018, 87 % of all Austrian companies were micro-businesses. Most of the companies, about 60 %, had no employees other than the owner, making them so-called one-person-businesses. Statistically, those are younger, better educated, mostly female and more satisfied with their work than other businesses. In many cases, however, they are affected by precarious working conditions. Nevertheless, one-person-businesses are often underrepresented when it comes to funding or acquiring suitable space. The commercial spaces available are usually too big and too expensive. For this reason, many micro-businesses share their space with other self-employed business owners which allows them to also offer their infrastructure, for example machines, or share their network. Those spaces then become meeting points, (affordable) space resources, cooperation-catalysts, vacancy-preventers condensing offers and networks on location. This makes them a potential at the neighborhood and regional level that should be grasped and promoted. The establishment of an easily accessible digital platform is part of the package of measures for the Salzkammergut region. The platform welocally, a further development of the Viennese platform imGrätzl.at, displays space resources and helps other self-employees accessing them. Accompanying measures, such as the Raumteiler Festival der Regionen or the new edition of the Raumteiler Guide, initiate public discourse and offer additional offline visibility. Most importantly, decision-makers should take up this issue and recognize micro-businesses as well as their commercial spaces as a potential for neighborhood and regional development and actively support them. The proposed measures don’t only aim to support micro-businesses, but also contribute to the strength of the whole region (maintenance of infrastructure, diversity of supply, reduction of vacancy, attraction of returnees and offers for those/people who stayed).
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers