Jung, D. A. (2020). dachplus - ein Denkansatz für eine alternative Aufstockung und Revitalisierung am Beispiel eines Zeilenbaus aus der Nachkriegszeit [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.75262
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und somit im Gesetz verankert. Der neu entstandene Wohnraummangel und die Debatte bezüglich leistbaren Wohnens stellen jedoch dieses Grundbedürfnis in den Hintergrund. Zeitgleich prägt der Dachgeschossausbau Wien in einem Ausmaß wie noch nie. Er gilt als Inbegriff des luxuriösen Wohnens und grenzt damit bestimmte Mietergruppen aus. Dabei trägt Luxus im Bereich Wohnen zur Spaltung der Gesellschaft bei. Kann ein alternatives Modell im Dachausbau fairer, sozialer und leistbarer gestaltet werden und somit einen Beitrag zu der aktuellen Wohnungsproblematik leisten? Der theoretische Teil der Arbeit klärt zunächst die Grundlagen der Begriffe der Europäischen Bürgerinitiative: „housing“ und „all“. Eine Analyse des Wohnungsmarktes soll die aktuellen Verhältnisse zeigen. Es soll dabei der Frage nachgegangen werden, warum beziehungsweise welche Faktoren dazu führen, dass Wohnraum als Spekulationsobjekt gehandelt wird. Einerseits sollen dabei Vorschläge und Möglichkeiten zur Eindämmung dieser Prozesse erläutert werden. Andererseits soll der Aspekt der Bereitstellung von neuem Wohnraum untersucht werden. Welche Möglichkeiten besitzt die Nachverdichtung und damit der Dachausbau, neben dem Neubau und der Umnutzung. Daraus resultierend wird die Frage gestellt, wie Dachausbauten zur Gewinnung von bezahlbarem Wohnraum dienen können. Dazu soll der Ausbau in Bezug auf Entstehung und Rahmenbedingungen genauer betrachtet werden. Eine mögliche Alternative zum Luxuswohnraum soll deshalb das Potential aufzeigen, welches in der Verdichtung der Dächer Wiens steckt.Aus den Fakten, Daten und den daraus gewonnenen Erkenntnissen wird im Entwurfsteil ein Denkansatz für einen alternativen Dachausbau im Gemeindebau aufgezeigt. Der Wettbewerb „Light up! - Aufstockungen mit Holz“- dient dabei als Grundlage für die Gebäudetypologie und die Rahmenbedingungen. Ziel ist es, einen Denkansatz zu generieren und anhand eines Beispiels im Gemeindebau zu zeigen, wie man Dachgeschossausbau anders und vor allem bezahlbarer und sozialer realisieren kann, um damit sozialen Wohnbau weiterzuentwickeln. Als Abschluss dient die Transformation des Konzeptes auf beispielhafte andere Wiener Gemeindebauten, um damit das Konzept des alternativen Dachausbaus auf breiterer Ebene zu beurteilen.
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Housing is a basic need and is therefore enshrined in law. However, the newly emerging housing shortage and the debate about affordable housing puts this basic need into the background. At the same time, the attic expansion is shaping Vienna to a greater extent than ever before. It is considered the epitome of luxurious living and thus excludes certain groups of tenants. The luxury in housing contributes to the division of society. Can an alternative loft conversion model be made fairer, more social and more affordable and thus contribute to the current housing problem? The theoretical part of the thesis first clarifies the basics of the terms of the European Citizens‘ Initiative: „housing“ and „all“. An analysis of the housing market should show the current situation. The aim is to investigate why and which factors lead to living space being traded as an object of speculation. On the one hand, suggestions and possibilities for containing these processes should be explained. On the other hand, the aspect of providing new living space is to be examined. What possibilities does the redensication and thus the roof extension, have, in addition to new buildings and conversions. As a result, the question arises of how loft extensions can be used to generate affordable living space. For this purpose, the expansion is to be examined more closely in terms of development and framework conditions. A possible alternative to luxury living space should therefore show the potential that lies in the densific tion of the roofs of Vienna.Based on the facts, data and the knowledge gained from them, a conceptual approach for an alternative roof ex-tension in municipal housing is shown in the architectural design part. The competition “Light up! - Topping Up with Wood“ serves as the basis for the building typology and the framework conditions. The aim is to generate an approach and to use an example in community housing to show how attic extensions can be realized differently and, above all, more affordable and more social in order to further develop social housing. The final act is to transform the concept to other exemplary municipal buildings in Vienna in order to assess the concept of the alternative roof extensi-on on a broader level.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers