Strohmayer, E. F. J. (2020). Projektsteuerung bei Immobilienprojektabwicklungen in Österreich. Eine quantitative Untersuchung der Abwicklungsmethodik der delegierbaren Bauherrenaufgaben [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.86362
Managen, kontrollieren und koordinieren von Bauprojekten, Projektbeteiligten und deren Leistungen gehören zu den Grundaufgaben eines Bauherrn. Diese Aufgaben gliedern sich in sogenannte „delegierbare Bauherrenaufgaben“ und „nicht delegierbare Bauherrenaufgaben“. Oftmals ist der Bauherr jedoch nicht ausreichend fachkundig oder hat nicht die zeitlichen Ressourcen, weshalb die delegierbaren Aufgaben des Bauherrn an Dritte ausgelagert werden. In der Literatur werden delegierbare Bauherrenaufgaben unter anderem auch als Projektsteuerungs- leistungen bezeichnet. Die Projektsteuerung zählt zu den Aufgaben des Projektmanagements und steht dem Bauherrn als beratende und kontrollierende Stabfunktion zur Seite. Aufgabe der Projektsteuerung sind die Koordination von Kosten, Terminen und Qualitäten, sodass die zuvor definierten Projektziele erreicht werden und gegebenenfalls auf Abweichungen alsbaldig reagiert werden kann. Die Projektsteuerung ist zudem maßgeblich für eine effiziente Bauabwicklung und hat großen Einfluss auf übergeordnete Projektziele. Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Projektsteuerung in Österreich. Es wurde eine empirische Online- Umfrage bei Bauherrn durchgeführt, um zu erforschen, wie jene delegierbaren Aufgaben abwickeln und welche Herausforderungen dabei auftreten. 68 % der befragten Unternehmen nutzen externe Partner zur Abwicklung von delegierbaren Bauherrenaufgaben, da Personal bzw. die zeitlichen Ressourcen fehlen. Vor allem öffentliche Bauherren, Vermögensverwaltungen und ca. 50 % der Property Companies und Corporates nutzen externe Partner für die Projektsteuerungsleistung. Bei Immobilien-unternehmen tendieren vor allem jene mit Projektgrößen von zehn bis50 Mio. Euro stark zu einer externen Abwicklung von delegierbaren Bauherrenaufgaben. Als Vertragsgrundlage hierfür nutzen 57 % der Teilnehmer die deutsche HOAI oder / und 48 % erstellen eigene Leistungsbilder. Das österreichische Leistungs- und Vergütungsmodell „LM.VM.2014“ kommt nur bei 20% der Befragten zum Einsatz. Die Projektziele werden nach Angaben der Befragten, sowohl bei interner als auch externer Abwicklung der delegierbaren Bauherrenaufgaben erreicht und die Zufriedenheit nach Projektabschluss ist bei allen Auftraggebern hoch. Es sprechen sowohl die „Hard facts“ als auch die „Soft facts“ für die bisher gewählte externe bzw. interne Abwicklungsvariante. Es ist somit eine Frage der unternehmerischen Strategie des Bauherrn, wie die Projekt- bzw. Aufbauorganisation strukturiert ist und ob die delegierbaren Bauherrenaufgaben bzw. die Projektsteuerung an externe Partner vergeben oder intern mit ggf. zusätzlichem Personal abgewickelt wird.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers