Dierer, L. (2020). Raumplanerischer Umgang mit Zweitwohnsitzen im oberösterreichischen Seengebiet Attersee und Traunsee - Problematik und Steuerungsmöglichkeiten [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.72105
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem raumplanerischen Umgang von Zweitwohnsitzen im oberösterreichischen Seengebiet Attersee und Traunsee. Der Fokus liegt dabei auf den Effekten (positiv als auch negativ), die von Zweitwohnsitzen ausgehen und die Gemeinden vor wesentliche Herausforderungen stellen. Trotz der derzeit starken Polarisierung des Themas Zweitwohnsitze handelt es sich um kein neues Phänomen, sondern um ein altbekanntes, das laut einer Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) aus dem Jahr 1987 bereits in den 1970er und 80er Jahren seinen Höhepunkt erreichte und heute viele – besonders touristisch attraktive – Gemeinden betrifft. Nach und nach werden die schönsten Gebiete Österreichs durch zumeist millionenschwere Zweitwohnsitze verbaut, die von den EigentümerInnen jedoch nur sporadisch im Jahr genutzt werden. Die ortsansässige Bevölkerung steht diesem Luxusimmobilienboom weitgehend überfordert gegenüber. Der erste Teil der Diplomarbeit konzentriert sich hauptsächlich auf den theoretischen Hintergrund von Zweitwohnsitzen und beinhaltet die Definition sowie die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Zweitwohnsitzen. Diese sind in ihrem Auftreten vielfältig und wirken sich dadurch unterschiedlich auf das Landschafts-und Ortsbild, den Flächenverbrauch sowie die technische Infrastruktur der Gemeinde aus.Ergänzend ist die Untersuchung der rechtlichen Bestimmungen in Oberösterreich, welche auf die Gemeinden wirken, ein wesentlicher Faktor der Diplomarbeit, denn die Raumordnungs- bzw. Raumplanungsgesetze der jeweiligen Bundesländer sind maßgeblich verantwortlich für die Regelung von Zweitwohnsitzen. Der zweite Teil widmet sich dem Untersuchungsgebiet Attersee / Traunsee, welcher zum Teil eine erheblich hohe Anzahl an Zweitwohnsitzen aufweisen. Der hohe Zweitwohnsitzanteil wächst mittlerweile vielen Gemeinden über den Kopf und hat verschiedene negative Auswirkungen auf das Landschafts- und Ortsbild,die lokale Infrastruktur sowie auf den Finanzhaushalt der Gemeinde. Denn nur für jede hauptwohnsitzgemeldete Person bekommen die Gemeinden Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich des Bundes. Für die ZweitwohnsitzbewohnerInnen bekommen die Gemeinden jedoch keine Einnahmen.Infolgedessen entgehen der betroffenen Gemeinde jedes Jahr wichtige Einnahmen für die Instandhaltung der technischen Infrastruktur, denn diese muss auch für Zweitwohnsitze zur Verfügung gestellt werden. Um unter anderem dieser Problematik entgegenzuwirken, bedarf es klarer gesetzlicher Bestimmungen, um so den Gemeinden eine Handlungsoption zu geben.
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The present work deals with the spatial planning of second homes in the Upper Austrian lake region of Attersee and Traunsee. The focus lies on the impacts of second homes and the major challenges they pose for municipalities. Perhaps only few issues polarize as strongly as second homes.However, this is not a recent phenomenon, but a well-known one, which according to a study by the Austrian Conference on Spatial Planning (ÖROK) in 1987, reached its peak in the 1970s and now affects many municipalities.Gradually, the most beautiful areas of Austria are being built up, mostly by million-dollar second homes, which are only used sporadically by the owners over the year. The local population faces this luxury real estate boom largely helplessly.The first part of the thesis focuses on the theoretical background of second homes and includes the definition and different manifestations of them. These are various in their appearance and affect there by differently the landscape and townscape, the land consumption as well as the technical infrastructure of the municipality. In addition, the examination of the legal regulations in Upper Austria, which affect the municipalities, is an essential factor of the diploma thesis because the regional planning laws of the respective federal states are significantly responsible for the regulation of second homes.The second part is dedicated to the study area Attersee/Traunsee, which in part has a considerably high number of second homes. The high proportion of second homes is now growing above the heads of many municipalities and has various negative effects on the landscape and townscape, the local infrastructure and the financial budget of the municipality because the municipalities only receive portions of yield from the financial balance of the federation for the main domicile-registered person. For the secondhome inhabitants,the municipalities receive no incomes. As a result, the municipalities concerned lose important revenues for the maintenance of the technical infrastructure every year because this infrastructure must also be made available for second homes. In order to counteract this problem, among other things, clear legal provisions are needed to give the communities an option for action.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers