Breiteneder, W. (2021). Bürde oder Bedürfnis? : Die veränderten Strategien im Umgang mit nationalsozialistischen Gedenkstätten in Österreich von 1945 bis 2020 [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.76201
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2021
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Number of Pages:
198
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Keywords:
Gedenkort; Nationalsozialisten; Ort des Gedenkens
de
memorial place; Nationalism Sozialism; place of remembrance
en
Abstract:
Bürde oder Bedürfnis? Die vorliegende Arbeit geht der Forschungsfrage nach, inwiefern sich die Strategien im Umgang mit nationalsozialistischer Erinnerungskultur in Österreich in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Die sehr unterschiedliche Wahrnehmung von Gedenkstätten im Jahr 1946 im Gegensatz zum Jahr 2020 resultiert nicht nur aus dem Zeitabstand zu den Ereignissen, sie ist auch den Umständen geschuldet, dass immer weniger Zeitzeugen der Erinnerung nachgehen und sich die Anforderungen an Gedenkorte geändert haben. Diese Arbeit stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da eine Auflistung von Gedenktafeln und Mahnmalen ein schier unmögliches Unterfangen wäre. Stattdessen soll sie einen Überblick der Entwicklung der Erinnerungskultur in den letzten Jahrzehnten in Österreich geben und ein Gespür für die politischen und gesellschaftlichen Wandlungen vermitteln. Eine zeitliche Gliederung zum besseren Verständnis des mittlerweile 75 Jahre umfassenden Zeitraums der Erinnerungs- und Gedenkkultur seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Errichtung der ersten Erinnerungsstätten markiert drei Abschnitte: dieJahre 1945 bis 1985, jene von 1986 bis 2009 und schließlich das letzte Dezennium von 2010 bis 2020. Die belastende und von außen auferlegte Gedenkarbeit der Anfangsjahre hat sich zwischen „Waldheim-Affäre“ und Digitalisierung zu einem Bedürfnis nach Gedenkkultur mit historischer Aufarbeitung entwickelt. Nichts destotrotz gibt es immer noch Orte und Denkmäler, die bis heute umstritten sind, weil die Ansprüche verschiedenster Parteien andie Topografie eines Ortes zu divergent sind. Jedenfalls besteht ein (fast) allgemeiner Konsens darüber, dass Gedenkarbeit immer Bezüge zur Gegenwart herstellen muss, und die Frage zu stellen hat: Was hat das heute mit mir zu tun?
de
Burden or Need? The present study explores the research question how strategies for dealing with National Socialist remembrance culture in Austria have changed in recent decades. The number and the perception of memorial sites in 1946 and in 2020 is not only a result of the time lagsince the events , of the Second World War, it is also due to the circumstances that fewer and fewer contemporary witnesses are engaged in remembrance and that the requirements for memorial sites have changed. This work makes no claim to completeness in the listing of commemorative plaques and memorials, as this would be an almost impossible undertaking. Instead, it is intended to provide an overview of the development of remembrance culture in Austria over the past decades and to convey a feeling for the political and social changes. A chronological structure for a better understanding of the 75-year period of remembrance and commemoration culture since the end of the Second World War in 1945 and the establishment of the first memorial sites marks three periods:the years 1945 to 1985, those from 1986 to 2009 and finally the last decade from 2010 to 2020. The burden some and externally imposed commemorative work of the early years has developed between the "Waldheim“ affair and digitalisation into a need for [6] commemorative culture with historical reappraisal. Nevertheless, there are places and monuments that are still controversial today because the demands of different parties on the topography of a place are too divergent. In any case, there is an (almost) general consensus that commemorative work must always make reference to the present and ask the question: What does this have to do with me today?
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers