Meißl, C.-D. (2020). Potentiale und Risiken von Rechtsabbiegen bei Rot [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.78988
Rechtsabbiegen bei Rot; Pilotversuch; Verkehrssicherheit
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Right turn on red; pilot test; traffic safety
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Abstract:
Gegenstand der vorliegenden Forschungsarbeit ist die Untersuchung einer möglichen Einführung einer Grünpfeilregelung bzw. des Rechtsabbiegens bei Rot in das österreichische Verkehrssystem. Anhand von Videoanalysen ist eine Verkehrszählung samt Erhebung der beobachteten Zeitlücken im querenden Verkehr auf der Straße und dem Schutzweg sowie eine Verkehrskonfliktuntersuchung durchgeführt worden. Darüber hinaus ist ein mathematisch-statistisches Berechnungsmodell anhand poissonverteilter Fahrzeugankünfte der Verkehrszählungsstärken der drei Testkreuzungen in Linz für eine Zeitlückenberechnung erstellt worden. Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, ob infolge einer Einführung des Rechtsabbiegens bei Rot einerseits nennenswerte Zeitersparnisse für den Rechtsabbiegestrom auftreten könnten, andererseits jedoch keine zusätzlichen Gefährdungen für schwächere VerkehrsteilnehmerInnen, wie FußgängerInnen und RadfahrerInnen, einhergehen. Die Videobeobachtungen der drei Testkreuzungen und die Modellberechnung haben ergeben, dass nur lokale Steigerungen der Leistungsfähigkeit für den Rechtsabbiegestreifen erreicht werden könnten. Würden alle auftretenden Zeitlücken im Querverkehr genutzt werden, ergäbe das eine gesamte Zeitersparnis von ca. 3 Minuten und 15 Sekunden pro Stunde für den Rechtsabbiegestrom. Pro Fahrzeug würde die Zeitersparnis in Abhängigkeit des Verkehrslichtsignalprogramms 4 bis 11 Sekunden betragen. Darüber hinaus würde eine Einführung einer Grünpfeilregelung zusätzliche Verkehrskonflikte verursachen und schwächere VerkehrsteilnehmerInnen benachteiligen. Besonders für blinde und sehbehinderte Menschen würde die Grünpfeilregelung die Teilnahme im Verkehrsablauf erschweren.
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Content of the present research is the study of a potential initiation of Right Turn on Red in the Austrian traffic system. On basis of video analyses, the counting of traffic including a survey of the observed time gaps in the crossing traffic on the road and the pedestrian crossing as well as a traffic conflict investigation were carried out. In addition, a mathematical-statistical calculation model has been written using poisson distributed vehicle arrivals of the traffic count for the three test crossroads in Linz for a time gap calculation. The aim of this work is to show if the introduction of Turning Right on Red could lead to significant time savings for the vehicles flow turning to the right. It was investigated if Turning Right on Red could cause any additional risks for other users of the traffic system, like pedestrians and cyclists. The video analyses of the three test crossroads and the model calculation showed that just local increases in the performance for the right-turning lane could be achieved. If all time gaps would be used, there would be a maximum time saving of about 3 minutes and 15 seconds per hour for the right turn stream. As a function of traffic light program, the time saving per vehicle would be 4 to 11 seconds. Additionally, the introduction of Turning Right on Red would cause further traffic conflicts and disadvantage inferior traffic users. Especially for blind and visually impaired people, the Turning Right on Red would make it more difficult for them to participate in the traffic system.
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Additional information:
Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers