Riß, S., & Haselsteiner, E. (2019). Gender und feministische Aspekte in der Wohnbaupolitik. WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, 2019(4), 11–27. https://doi.org/10.34726/3907
Frauenpolitische Forderungen nach Gleichstellung und Chancengleichheit sind im Sektor Wohnbau und Wohnbaupolitik noch weitgehend unterrepräsentiert. Frauen verdienen nach wie vor um ein Viertel weniger als Männer, Alterspensionen der Männer sind um fast zwei Drittel höher als jene der Frauen und Frauen sind wesentlich häufiger Armutsgefährdet. Damit wird Leistbarkeit von Wohnraum zu einem spezifischen frauenpolitischen Thema. Die hohe Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung von Frauen ist ein wichtiger Aspekt, dem sich auch Wohnbaupolitik zu widmen sollte.
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Der Beitrag beleuchtet die soziale, gesellschaftliche und demografische Situation von Frauen in Österreich und stellt diese in Bezug zu Wohnen. Die Wohnbaupolitik in Österreich sowie die Zugänglichkeit und Leistbarkeit von öffentlich gefördertem Wohnbau und privaten Mietwohnungsmarkt wird beschrieben. Der Wiener Wohnbau hat Qualiätsstandards, die in engem Zusammenhang mit Gender Planning stehen. Ein historischer Überblick zeigt Wohnreformmodelle und und Modellwohnprojekte, die von Frauen entwickelt wurden für eine verbesserte Alltagstauglichkeit und Leistbarkeit. Abschliessend werden Empfehlungen abgegeben, um die Mitbestimmung und Vertretung von Frauen-Anliegen im Wohnbau zu erhöhen, den Zugang zum sozialen Wohnbau zu erleichtern, leistbarerere Finanzierungsmodelle einzuführen, die Schnittstelle Frauenpolitik und Wohnungspolitik zu stärken sowie der Quartiersplanung eine höhrere Bedeutung zukommen zu lassen.
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Research Areas:
Development and Advancement of the Architectural Arts: 10% Energy Active Buildings, Settlements and Spatial Infrastructures: 90%