Jetzinger, A. (2023). Eine historische Betrachtung zweier Immobilienblasen und ihrer Rahmenbedinungen anhand des Minsky- Kindleberger Modells am Beispiel von Japan und Amerika [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.111602
Immobilien sind für private Haushalte nach wie vor die wichtigste Anlageform und Wohnen als Grundbedürfnis wird durch Spekulation als Preistreiber gefährdet. Dies wird nicht zuletzt daran ersichtlich, dass in den letzten Jahren starke Preisanstiege in eben diesen Marktsegmenten zu beobachten waren. Insbesondere niedrige Zinssätze und hohe Liquidität werden mit einem Preisboom auf den Immobilienmärkten in Verbindung gebracht. Eine niedrige Verzinsung traditioneller Anlageformen wirkt grundsätzlich preistreibend und äußere, oft nicht beeinflussbare Umstände verstärken diese Tendenzen, da in einem insgesamt schwierigen Anlageumfeld die Aufmerksamkeit der Kapitalanleger auf den als sicher empfundenen Immobilienmarkt gerichtet ist. Im Rahmen dieser Arbeit wird versucht, Immobilienkrisen als soziales Phänomen in einem ökonomischen Kontext begreifbar zu machen. Zu diesem Zweck werden anfangs die Ursachen, Abläufe und Rahmenbedingungen der Immobilienblase in Japan in den 1980er Jahren und in Amerika zu Beginn des 21. Jahrhunderts verglichen. Das von Charles Kindleberger in Anlehnung an Hyman Minsky entwickelte Prozessmodell dient als Ausgangspunkt, um die Ursprünge und einzelnen Phasen beider Krisen zu identifizieren. Auf der Grundlage dieses Modells werden spezifische Variablen wie das Kreditumfeld und steigende Hauspreise untersucht. Die Ergebnisse dieses Vergleichs werden genutzt, um eine Verbindung zwischen den heutigen Ereignissen und denen früherer Perioden in Japan und Amerika herzustellen. Der Fokus liegt dabei auf den Gemeinsamkeiten, die sich aus der Analyse der beiden Szenarien ergeben.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers