Berger, S. (2023). Der raumplanerische Umgang mit der Gefahrenzonenplanung in Tirol [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.109044
Tirol ist von alpinen Naturgefahren geprägt. Durch die zunehmende Überschneidung von Siedlungs- und Gefährdungsbereichen steigen auch die raumplanerischen Herausforderungen. Der geringe Dauersiedlungsraum, das steigende Schadenspotential und klimawandelinduzierte Veränderungen der Gefährdungssituation erfordern einen strategischen und nachhaltigen Umgang mit gefährdeten Bereichen. Der Gefahrenzonenplan kategorisiert die vorhandene Gefahr und ist Grundlage für eine allfällige Risikobewertung. Entsprechend relevant ist er für die örtliche Raumplanung, die mit Örtlichen Raumordnungskonzepten, Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen die Siedlungsentwicklung möglichst umfangreich steuert. Die Abwägung, welche Nutzungen trotz Gefährdung zugelassen werden sollen, hängt maßgeblich von den lokalen Gegebenheiten, der detaillierten Gefahrensituation, der geplanten Nutzung und den raumplanerischen Zielvorstellungen ab. In Tirol zeigt sich in dieser Hinsicht ein breites Spektrum an Maßnahmen, wodurch sich ein großer Spielraum für individuelle Regelungsmöglichkeiten bietet. Bei der strategischen Siedlungsentwicklung im Örtlichen Raumordnungskonzept, diversen Widmungseinschränkungen sowie bei möglichen Vorgaben im Bebauungsplan und im Bauverfahren, zeigen sich die vorhandenen Chancen dieser flexiblen Vorgehensweise, aber auch die Risiken, die damit einhergehen. Es müssen raumplanerische Antworten im Spannungsfeld zwischen dem richtigen Maß an Sicherheit und dem Vermeiden einschneidender Einschränkungen gefunden werden, ohne dabei die Gesamtperspektive aus den Augen zu verlieren. Schließlich hat die Raumplanung die Aufgabe, im Namen des öffentlichen Interesses die bestmögliche Siedlungsentwicklung zu forcieren. Der Gefahrenzonenplan ist dabei ein wesentliches Instrument, dessen Funktion im Rahmen dieser Arbeit umfassend in den raumplanerischen Kontext eingebettet und analysiert wird.
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Tyrol is shaped by alpine natural hazards. With increasing overlap between settlement and hazard areas, spatial planning faces growing challenges. The limited space for permanent settlements, increasing potential for damage and climate-induced changes to the hazard situation require a strategic and sustainable approach to vulnerable areas. By categorizing the existing hazards, the hazard zone plan establishes a starting point for any risk evaluation. It is therefore relevant for local spatial planning, which steers settlement development as comprehensively as possible through local spatial planning concepts, land use and zoning plans. The assessment of which use should be permitted despite the danger depends heavily on local conditions, the detailed hazard situation, planned use, and spatial planning objectives. In Tirol, there is a wide range of measures in this regard, providing ample scope for individual regulations. In the strategic settlement development in the local spatial planning concept, various zoning restrictions, as well as possible requirements in the development and construction procedures, the existing opportunities of this flexible approach are evident, as well as the risks associated with it. Spatial planning must find answers in the tension between the right level of safety and avoiding drastic restrictions, without losing sight of the overall perspective. Ultimately, spatial planning has the task of promoting the best possible settlement development in the public interest. The hazard zone plan is an essential tool whose function is comprehensively embedded and analyzed in the spatial planning context in this paper.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers