Wegmann, F. (2023). Neue Stadtteilschule Nordwestbahnhof [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.109063
„Bildungsbenachteiligung ist Lebensbenachteiligung und Lebensbenachteiligung ist Bildungsbenachteiligung“. Jene Bildungsbenachteiligung bzw. Chancenungleichheit ist eine Kernproblematik im heutigen Bildungsdiskurs und wird von derzeitigen selektiven Schulsystem Österreichs und Deutschlands reproduziert, das nach wie vor stark vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängig ist. Daher stellte sich folgende Forschungsfrage: „Wie sollte eine Schule gestaltet werden, damit der Chancenungleichheit entgegenwirkt werden kann?“ Sicherlich kann die Architektur dieses Problem nicht alleine lösen. Es ist ein interdisziplinäres Problem, welches die Schul- bzw. Bildungspolitik sowie Soziologie und Pädagogik betrifft. Die Architektur kann hierbei mit ansprechender Gebäude-, Freiraum- und Raumgestaltung unterstützend einwirken. Diese Diplomarbeit versucht daher, in der Schnittstelle der eben genannten Disziplinen eine staatliche „Schule für Alle“ zu entwerfen, die neben architektonischen Qualitäten vor allem den Fokus auf Chancengleichheit legt. Anstelle von drei getrennten Bildungseinrichtungen, wie es momentan noch im städtebaulichen Leitbild vorgesehen ist, soll eine inklusive Gemeinschaftsschule entworfen werden, die alle Kinder unabhängig von ihren Grundschulleistungen besuchen können. Aus den gewonnenen Erkenntnissen der theoretischen Analyse der pädagogischen und soziologischen Anforderungen und einem ausführlichen Verweis auf internationale Schulsysteme, wie zum Beispiel auf die Bildungskonzepte in Finnland, die seit Jahren eine erfolgreiche Tradition an „gemeinsamer inklusiver Beschulung für Alle“ aufweisen, wird im Rahmen dieser Arbeit versucht, im Wiener Kontext ein progressives und integratives Schulgebäude und -gelände zu gestalten, das zu einer „guten Bildung Für Alle“ als auch zu einem rücksichtsvollen Miteinander führen soll. Der integrative Gedanke wird auch hinsichtlich einer effizienteren Gebäudenutzung und städtebaulichen Einbettung weitergeführt. Eine umfassende öffentliche Mehrfachnutzung durch eine eingehende Ganztagesbetreuung für die Schüler*innen vor Ort, sowie zahlreiche außerschulische Aktivitäten, sollen das Gebäude zu einem lebendigen Ort werden lassen, soll die Familien zuhause entlasten und vor allem dem eklatanten Leerstand von Bildungsgebäuden entgegenwirken.
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“Educational disadvantage is life disadvantage and life disadvantage is educational disadvantage”. This educational disadvantage or inequality of opportunity is a core problem in today‘s educational discourse and is reproduced by the current selective school systems in Austria and Germany. Accordingly, the educational success of students is still heavily dependent on the socio-economic status of their parents. Therefore, the following research question arose: „How should a school be designed so that unequal opportunities can be counteracted?“ Architecture certainly cannot solve this problem on its own. It is an interdisciplinary problem that affects school and educational policy as well as sociology and pedagogy. Architecture can have a supporting effect here with attractive building, open space and room design. This thesis therefore attempts to design a state “school for everyone” at the interface of the disciplines just mentioned, which, in addition to architectural qualities, primarily focuses on equal oppor-tunities. Instead of segregating pupils after elementary school into AHS and middle school, an integrated 9-year comprehensive school (IGS) was to be built as part of the Vienna urban development plan on the site of the former north-west railway station. Instead of three separate educational institutions, as was previ-ously planned in the urban development model on one of the construction sites, an inclusive community school is to be designed, which all children can attend.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers