Henzinger, A. (2023). Museum Metmorphosis : Prozessfähigkeit als Potential: dynamische Strukturen und Materialien als Chance für ein Museum der Zukunft [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.100200
Aus der Aufgabe ein Museum mit der Anwendung des ECOLOPE Ansatzes zu entwerfen, hat sich eine Arbeit entwickelt, die die statischen Anforderungen eines Museums aufbricht und in Einklang bringt mit dem Ökosystem am Errichtungsort. Mit Fokussierung auf Prozesse, die unsere Umwelt und museale Institutionen formen, konnte ein Lösungsraum eröffnet werden in dem ein Entwurf entstand, der für beide Bereiche Vorteile bringt und eine wechselseitige konstruktive Einflussnahme ermöglicht. Die Theorie stellt den Forschungsansatz vor und gibt Einblicke in sein thematisches Umfeld, welches von bereits erprobten Ansätzen wie dem Animal Aided Design bis zur Cohabitation reicht und die Relevanz der gleichwertigen Berücksichtigung nicht-menschlicher Spezies verdeutlicht. Da sich der eröffnende Inter-Spezies Raum nur im Außenraum realisieren lässt, werden Beispiele für Ausstellungsformen und Kunstpraxen mit oder in der Natur vorgestellt. Diese stehen in Kontrast zur weißen Zelle und klassischen Museumsarchitekturen, die sich gegenwärtig mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert sehen. Als mögliche Antwort wird das instabile Modell der European Kunsthalle vorgestellt und die ‚Keimzelle‘ als Plattform, für die sich entwickelnde Institution definiert. Mit Tim Ingolds Kritik an der statischen Sicht der Dinge wird der Lösungsraum der Prozessualität für eine museale Institution mit Interspezies-Architektur eröffnet und dient, zusammen mit der Analyse des Wienerbergs als Errichtungsort, als Grundlage für das Konzept. Die theoretischen Ausführungen fügen sich zu einem Anforderungskatalog.Für das Museum Metamorphosis wird das Erholungsgebiet Wienerberg als die Plattform definiert. Darauf aufbauend wird mit der Gebäudetypologie des Pavillons eine prozessuale Struktur realisiert, die das instabile Modell verkörpert. Die Materialien Totholz, Lehm und Stein stehen in wechselseitigem Austausch mit Fauna und Flora und bereichern die kuratorischen Möglichkeiten. Das Konzept ermöglicht den Einbezug nicht-menschlicher Spezies in bisher exklusiv anthropogene Bereiche und führt zur Steigerung biologischer Vielfalt. Der nicht statische Charakter von Architektur wird durch die Anwendung prozessfähiger Materialien betont und in der Konfrontation der Institution Museum mit einem veränderlichen Raum, ergeben sich neben der Herausforderung für die Kunst, neue Wege für ein gedeihliches Zusammensein von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mikrobiota.
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From the objective of designing a museum using the ECOLOPE approach, a work has evolved that breaks down the static requirements of a museum and brings it into harmony with the ecosystem at the construction site. By focusing on processes that shape our environment and museum institutions, a solution space was opened in which a design emerged that benefits both areas and allows for mutual constructive influence. The theory introduces the ECOLOPE research approach and provides insights into its thematic backround, which ranges from already proven approaches such as Animal Aided Design to Cohabitation, highlighting the relevance of giving equal consideration to non-human species. Since the resulting inter-species space can only be realized in outdoor spaces, examples of exhibition forms and art practices with or in nature are presented and put in contrast with the white cube and classical museum architectures, which are currently facing growing challenges. As a possible reaction, the unstable model of the European Kunsthalle is presented and the ‚Keimzelle‘ is defined as a platform, for the developing future institution. Tim Ingold‘s critique of the static view of things opens up the solution space of processuality for a museum institution with interspecies architecture and, together with the analysis of the Wienerberg as the project site, serves as the basis for the concept. The theoretical explanations add up to a catalog of requirements. For the Museum Metamorphosis the recreational area Wienerberg is defined as the platform. Based on this, the building typology of the pavilion is defined and realizes a processual structure that embodies the unstable model. The materials deadwood, clay and stone are in mutual exchange with fauna and flora and enrich the curatorial possibilities. The concept allows the inclusion of non-human species in previously exclusively anthropogenic areas and leads to the enhancement of biological diversity. The non-static character of architecture is emphasized through the use of processable materials. By confronting the institution of the museum with a changeable space, new ways for a thriving coexistence of humans, animals, plants and microbiota emerge alongside the challenge for art.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers