Platz, V. (2023). Form Follows Aneignungsfähigkeit : Von Untersuchungswerkzeugen, Pionierelementen und der Stelle für gute* Stadtentwicklung (als Raumstrategie für die Stadt) [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.103863
Activation; public open space; provisional spaces; urban laboratories; artistic methods; direct urbanism; collectives; interdisciplinary teams; spatial strategy; urban practice
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Abstract:
Der öffentliche Freiraum unserer Städte ist klar in Flächen, Zonen und Handlungsvorschriften eingeteilt. Das Auto und damit verbunden der Raum den es braucht, dominiert nach wie vor den Großteil des Geschehens. Wird der Blick auf mittelgroße Städte wie Klagenfurt gerichtet, sucht man oft vergebens nach angenehmen Aufenthaltsorten außerhalb der konsumintensiven Innenstadt, der Seepromenade und den privaten Gärten. Diese Arbeit will eine Raumstrategie entwickeln, die sich mit den Fragen beschäftigt, wie wir urbane Freiflächen planen, bauen und aktivieren können. Natürlich immer mit der Idee gekoppelt, dass der öffentliche Raum und seine Benutzung, auch wenn dieser Raum außerhalb der gewohnten Zentren liegt, nach wie vor ein essenzieller Parameter einer lebenswürdigen Stadt ist. Die Idee ist es, Praktiken und Momente aus künstlerischen und direkten Methoden zu integrieren, und die gewählte Aufgabe mehr als einen Prozess zu verstehen, als einen Gestaltungsauftrag mit absehbarem Ergebnis. Daraus entwickelt sich eine Handlungsmöglichkeit, die die gesetzlichen oder besser gesagt, gängigen Abläufe, wie mit dem öffentlichen Raum der Stadt umgegangen wird, überwinden möchte. Die Raumaktivierung ist in sich bedingende und auf sich aufbauende Phasen geteilt, die beteiligten Akteur*innen und somit die Aufgabe des Entwerfens, Bauens und Betreuens werden neu in den Prozess integriert.Die Anweisung: Form Follows Aneignungsfähigkeit will, wenn auch etwas sperrig, die Idee in einen Leitgedanken bündeln. Die Funktion der baulichen Elemente soll seiner Aneignung folgen. Guter, lebendiger und wachstumsfähiger Raum muss angreifbar sein, neugierig machen und eben aneignungsfähig sein. Entwickelte Pionierelemente dienen in dieser Strategie nicht allein der Umgestaltung des Orts, sie wollen auch eine mögliche Zukunft anschaulich machen. Als Display bekommen sie somit eine weitere Aufgabe und erzählen in Visualisierungen über mögliche, räumliche Zukünfte des Ortes. Die Idee einer neuen Entwicklung wird angeregt. Ergänzend, so die eintwickelte Strategie, steht eine Gruppe an Expert*innen, die sich als Stelle für gute* Stadtentwicklung formieren, dem Entwicklungsprozess zur Seite. Der Asterisk im Namen steht für wichtige Eigenschaften des Aktivierungsprozesses; solidarisch, gleichberechtigt, aneignungsfähig und barrierefrei. Inhaltlich wird die vorliegende Arbeit von einer theoretischen Abhandlung eingeleitet. Fragen nach der Öffentlichkeit und dem Handlungsfeld, münden nach einem Abriss des Diskurses darüber wo die die Grenzen zwischen künstlerischer und planerischer Arbeit liegen, in einem Kapitel über die angestrebte urbane Aktivierung. Durch Projektbeispiele aus verschiedenen, die Stadt im Mittelpunkt stellenden Disziplinen aus Stadtplanung, Aktivierungsstrategien und künstlerischen Einzelprojekten, entsteht ein Feld der Referenz, das helfen soll, die neu entwickelte Strategie und ihre verschiedenen Bestandteile genauer zu verstehen. Nicht zuletzt geht es um die Frage, wie wir es schaffen, gemeinsam und solidarisch die globalen Herausforderung in unseren Städten zu meistern. Diese Raumstrategie will dazu einen postdisziplinären, integrativen und demokratischen Beitrag leisten.
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The public space of our cities is clearly divided into areas, zones and rules of action. Cars, and the spaces they occupy dominate our cities. Taking a look at medium-sized cities like Klagenfurt, one often searches in vain for pleasant public space, outside the consumer-intensive city center, the lakedside promenade and private gardens. This work aims to develop a spatial strategy that addresses the questions of how we can plan, build and activate urban open spaces. Of course, always coupled with the idea that public space and its use, even if this space is outside the usual centers, is still an essential parameter of a livable city. The idea is to integrate practices and moments from artistic and direct methods, and to understand the chosen task more as a process than as a design assignment with a foreseeable result. The aim is to develop a set of possibilities of action that want to overcome the legal or common processes of how to deal with public space. Interdependent and interrelated phases mark the activation of the space, the actors involved and thus the task of designing, building and supervising are newly integrated into the process. The instruction Form Follows Appropriability wants to bundle the idea into a slogan even if it is a bit unwieldy. The function of the structural elements should follow their appropriation. Good living and growing space must be accessible, arouse curiosity and be capable of appropriation. In this strategy, pioneer elements do not only serve to transform the place, they also want to visualize a possible future. As a display they visualize the possible, spatial futures of the place by which the idea of a new development is stimulated. A group of experts form an office for good* urban development and support the development process. The asterisk in the name stands for important characteristics of the activation process; solidarity, equality, appropriability and barrier-free. The work is introduced by a theoretical treatise. Questions about the public and the field of action - following an outline of the discourse about where the boundaries between artistic and planning work lie - lead to a chapter about the intended urban activation. Through project examples from different disciplines focusing on the city, from urban planning, activation strategies and individual artistic projects, a field of reference is created that should help to understand the newly developed strategy and its different components more precisely. Last but not least, it is about the question of how we manage to master the global challenges in our cities together and in solidarity. This spatial strategy aims to make a post-disciplinary, integrative and democratic contribution to this.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers