Keller, K. M. (2023). Das Atmosphärische der Einsamkeit : Zuhause in der Gemeinschaft mit Anderen und der Gemeinschaft mit uns selbst [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.107261
Einsamkeit – schwer fassbar und vielschichtig. Ist sie Freund oder Feind? Gut oder schlecht? Haben wir zu viel von ihr oder vielleicht sogar zu wenig? Und was hat Architektur mit ihr zu tun? In der Auseinandersetzung mit diesen Themen geht die vorliegende Arbeit dem Zusammenhang der Einsamkeit und der Architektur auf den Grund. Ein Konnex wird gefunden über die Atmosphäre und damit über Empfindungen, Gefühle, Sinnliches. Denn wir empfinden Einsamkeit und wir empfinden Atmosphären. Einsamkeit kann uns glücklich machen oder uns quälen. Je nachdem können wir von einer guten oder einer schlechten Einsamkeit sprechen. Auch Orte können einsam sein, beispielsweise eine zurückgezogene Hütte oder auch die Anonymität der Stadt. Ihre Atmosphäre kann uns stärken oder uns schwächen. Die Atmosphäre eines Raums kann uns einladen mit Menschen in Kontakt zu treten oder sie kann uns über eine kalte, monotone Ausstrahlung abweisen. Genauso kann sie einen positiven Rückzug in die gute Einsamkeit – die Gemeinschaft mit uns selbst – fördern.Der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Atmosphäre wird in der vorliegenden Arbeit in Verbindung gesetzt mit dem Thema Wohnen. Das Zuhause als Ort der guten Einsamkeit aber auch als Ort der Gemeinschaft. Wie können wir dies erreichen?Eine persönliche Antwort darauf bietet der abschließende Entwurf. Es entsteht ein städtisches Gefüge mit unterschiedlichen Wohnformen, welche ein Leben in der guten Einsamkeit mit einem Leben in der Gemeinschaft verbinden. Dies geschieht indem Atmosphären sinnlicher, pointierter und reichhaltiger werden. So leistet die Architektur ihren Beitrag zu Milderung der schlechten Einsamkeit, indem sie ein Leben in der Gemeinschaft mit uns selbst und mit Anderen fördert.
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Solitude and loneliness – two words – two very different meanings. Both elusive and complex. Are they friend or foe? Good or bad? Do we have too much of one or the other or perhaps even too little? And what does architecture have to do with it? In dealing with these issues, the present work gets to the bottom of the connection between loneliness, solitude and architecture. A connection is found via the atmosphere and thus via sensations, feelings, sensuality. For we feel solitude respectively loneliness and we feel atmospheres. Solitude can make us happy, loneliness can make us sad, can torture us. Places can also be full of loneliness or solitude, for example a secluded hut or the anonymity of a city. The atmospheres can be pleasant or rejecting – as solitude or loneliness. Atmospheres can strengthen us or weaken us. An atmosphere can invite us to enter a space and make contact with people, or it can repel us via a cold, monotonous aura. In the same way, it can promote a positive retreat into solitude - into community with ourselves. The present work puts the connection between solitude, loneliness and atmosphere in relation to housing. Housing as the essence of the relationship between human beeings and architecture. Housing as a place of solitude but also as a place of community. How can we achieve this? The final draft offers a personal answer to this question. An urban structure is created with different forms of housing, which connect a life in solitude with a life in community. This happens as atmospheres become more sensual, more pointed and richer. Thus, architecture contributes to mitigate loneliness by stimulating a life in community with ourselves and with others.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers