Rieger-Jandl, A., & Aigner, F. (2023, March 20). Lehmbau: Alte Technik mit großer Zukunft [Interview]. TU Wien News. http://hdl.handle.net/20.500.12708/177561
E251-01 - Forschungsbereich Baugeschichte und Bauforschung E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
20-Mar-2023
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Number of Pages:
3
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Publisher:
TU Wien News
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Keywords:
Lehmbau; Nachhaltigkeit; Bodenaushub
de
Abstract:
Lehmbau ermöglicht höchsten Wohnkomfort und lange Haltbarkeit – bei ausgezeichneter Umweltbilanz. Ein EuGH-Urteil könnte dem Lehmbau nun Aufschwung verleihen. Lehmbau wird leider noch immer oft unterschätzt: Als simple Billiglösung wurde er in vergangenen Jahrhunderten gesehen, für Leute, die sich keine gebrannten Ziegel leisten konnten. Doch das ändert sich heute. Eine gut durchdachte Lehmbauweise, oft auch in Kombination mit anderen natürlichen Baustoffen wie Holz, Stroh oder Hanf, können nämlich ganz besonders hohen Wohnkomfort ermöglichen – mit ausgezeichneter Regulierung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das Aushubmaterial einer Baugrube besteht oft zu einem großen Teil aus Lehm, der ohne Probleme zu diversen Lehmbauprodukten verarbeitet werden könnte. Dass das bisher kaum passiert, liegt unter anderem an den rechtlichen Rahmenbedingungen: Lange Zeit galt der Aushub der Baugrube automatisch als Abfall und musste entsorgt werden. Nach einem EuGH-Urteil von Ende 2022 ist das nun nicht mehr so – das könnte den Aufschwung des Lehmbaus nun deutlich beschleunigen. An der TU Wien wird derzeit daran geforscht, wie man Lehm für moderne Bauprojekte am besten einsetzen könnte. Am 24. März findet im Architekturzentrum Wien die Österreichische Lehmbautagung statt, die von der TU Wien mitorganisiert wird. Dort werden Lehmbau-Profis aus der universitären Forschung und der industriellen Praxis gemeinsam diskutieren, wie man den Baustoff Lehm aus seinem Nischendasein befreit.