Kolar, F. (2021). Linzer Wohnbau im Nationalsozialismus [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.91062
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2021
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Number of Pages:
113
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Keywords:
Wohnbau Linz; Nationalsozialismus
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Housing in Linz; National socialism
en
Abstract:
Durch den Status als geplanter Alterssitz des ‚Führers‘ einerseits und als Standort der ‚Hermann-Göring-Werke‘ andererseits kam es in Linz zu einer im ‚Dritten Reich‘ politisch und wirtschaftlich einzigartigen Situation, die sich in einer umfassenden Neugestaltung der gesamten Stadt und der angrenzenden Gebiete niederschlug. Die vorliegende Arbeit stellt eine architekturgeschichtliche Analyse der im Nationalsozialismus in Linz errichteten Wohnbauten dar und untersucht darüber hinaus die politischen und architektonischen Gegebenheiten, die zu einem derartigen Bauprogramm führen konnten. Inwiefern spiegelt die Linzer Stadtplanung die Entwicklung der nationalsozialistischen Planungsideologie wider? Welche Vorbilder im In- und Ausland beeinflussten die Architektur und die städtebaulichen Lösungen? Durch Begehungen vor Ort sowie Aufarbeitung von Archivmaterial und der einschlägigen Literatur werden, neben einem Überblick über alle zwischen 1938 und 1945 errichteten Wohnbauten, zwei beispielhafte Siedlungen detailliert untersucht und beschrieben. Im Anschluss werden durch Vergleiche mit dem Wohnbauprogamm des ‚Roten Wien‘ der 1920er und 1930er Jahre wohnungs- und bevölkerungspolitische Entscheidungen der Nationalsozialisten dargelegt und eingeordnet. Es wird untersucht, welche Umstände zur Stilbildung der ‚Hitlerbauten‘ geführt haben. In diesem Zusammenhang wird auch die von den nationalsozialistischen Ideologen oft als Vorbild genannte ländliche oberösterreichische Bauernarchitektur kritisch betrachtet. Schließlich gibt der Vergleich mit Industriestädten im nationalsozialistischen ‚Altreich‘ die Möglichkeit, das Wohnbauprogramm im historischen Kontext zu verorten und die besondere Stellung von Linz zu beurteilen.
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By being the designated retirement home of the ‘Führer’ on the one hand and the location of the ‘Hermann-Göring-Werke’ on the other, Linz had a politically and financially unique position in the ‘Third Reich’, which led to the complete redevelopment of the city and the surrounding areas. This paper contains an analysis of the architectural history of the residential buildings erected in Linz during the NS-era. Furthermore, it investigates the political and architectural conditions that led up to such a building program. In which way does the urban planning in Linz reflect the Nazideology? Which models at home and abroad influenced the architecture and the solutions of urban planning? Through on-site inspections and reviewing of archive material as well as relevant literature, a comprehensive analysis of two exemplary building complexes and an overview of all residential buildings erected from 1938 to 1945 are drawn up. Following this, a comparison with the building program of the social-democratic government of Vienna in the 1920ies and 1930ies helps to put the population and housing policy of the Nazis in perspective. The circumstances that led to the development of the characteristic style and design of the so called ‘Hitlerbauten’ are examined, as well as the rural architecture of Upper Austria, which was often cited by Nazi ideologists as the source of their architectural designs. Finally, by taking a closer look at the industrial settlements founded by the Nazis in the ‘Old Reich’, the building program in Linz is put in historical context that helps to evaluate the exceptional position of Linz.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers