Leitner, S. (2008). Gegenüberstellung großer serverbasierter versus dezentral individualisierter Gesundheitsaktsystematiken anhand von Usability und Architektur [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/179749
Die Einführung elektronischer Gesundheitsakten wird, aufgrund der erhofften Effi-zienzsteigerungen im Gesundheitswesen und den damit verbundenen Einsparungen, in vielen europäischen Ländern diskutiert. Dabei gibt es mehrere Lösungsansätze ein sol-ches Gesundheitsaktsystem zu implementieren. Zwei dieser Ansätze werden im Rah-men dieser Arbeit näher untersucht und miteinander verglichen. Dabei handelt es sich um die Untersuchung von serverbasierten Systemen, die am Fallbeispiel Google Health näher beschrieben werden, sowie von dezentral individualisierten Systemen, denen die USB-Med-O-Card als Beispiel dient. Um die beiden Architekturansätze miteinander vergleichen zu können, müssen die theoretischen Grundlagen und Definitionen der zahlreichen Begrifflichkeiten rund um den Themenkomplex Krankenakte ausgearbeitet und verständlich gemacht werden. Im Rahmen eines Experteninterviews werden Vor- und Nachteile von serverbasierten und dezentral individualisierten Gesundheitsaktsystematiken verglichen. Die anschlie-ßende Auswertung zeigt bei beiden Systemen viele Vorteile, allerdings auch große Schwächen auf. Eine Aussage, welches System für die Anforderungen einer Gesund-heitsakte zu präferieren ist, kann daher nicht gegeben werden. Vielmehr kommt man zu der Erkenntnis, dass jedes System auf unterschiedliche Aufgaben zugeschnitten ist. Auffallendstes Unterscheidungsmerkmal ist die Kundenakzeptanz, die bei dezentral individualisierten Systemen von den Experten weit höher als die Kundenakzeptanz bei serverbasierten Systemen eingestuft und damit begründet wird, dass der Patient seine Daten im übertragenen Sinn "angreifen" kann. Andererseits können bei serverbasier-ten Gesundheitsaktsystematiken wesentlich leichter Services implementiert werden, was für Cross Marketing sehr interessant sein dürfte. Die Wahl des Systems soll aber schlussendlich dem Patienten überlassen werden - eine Koexistenz beider Systeme würde dabei vermutlich den größten Nutzen bringen.
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V, 136, VI-XII Bl. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zsfassung in engl. Sprache