Hajdu, A. (2005). Immobilienerwerb in der Ukraine durch internationale Investoren [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/180605
Die Immobilienmärkte der osteuropäischen Länder rücken immer mehr in den Focus von international agierenden Investoren. Auf der Suche nach neuen Märkten bietet der Osten Europas großartige Entwicklungschancen und Herausforderungen. Auch die Erfahrungen der letzten zehn Jahre, die in Ländern wie Polen, Ungarn, Slowakei oder Tschechien gewonnen wurden, geben Anlass zu großen Hoffnungen, wodurch sich die Investoren immer weiter in den Osten bewegen und nun Rumänien, Bulgarien und auch die Ukraine für sich entdeckt haben. Es sind aber nicht nur die guten wirtschaftlichen Entwicklungen und die Erwartungen und Hoffnungen, die in diese Ländern gesteckt werden, sondern auch der in den letzten Jahren stark steigende Druck auf die Renditen, der die Investoren weiter in den Osten gehen lässt. Die immer noch zunehmende Liquidität am internationalen Immobilienmarkt und die niedrigen Zinssätze der letzten Jahre üben einen starken Investitionsdruck auf Investoren, wie offene oder geschlossene Immobilienfonds, Immobilienaktiengesellschaften oder sonstige Immobilieninvestmentgesellschaften aus ("capital driven investments"). Folglich kann jetzt schon eine Angleichung der Renditen in west- und osteuropäischen Städten beobachtet werden. Renditen, die heute in Prag oder Budapest für Investments angeboten werden, unterscheiden sich kaum mehr von jenen in Paris oder München. Dies ist auch Folge des Trends zur zunehmenden Internationalisierung der Immobilienmärkte. Die Immobilienmärkte rücken immer näher zueinander, werden aber auch zunehmend komplexer und erfordern, um ein erfolgreiches Investment zu sichern, hochspezialisierte Fachleute, die alle rechtlichen, steuerrechtlichen und technischen Fragen grenzüberschreitend klären können. Es erfordert auch einen entsprechend höheren Aufwand, einen bisher international weniger beachteten Markt wie die Ukraine zu analysieren. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass jene Unternehmen, die den Markt rechtzeitig bearbeitet haben, durch ihren Wissensvorsprung, auch betreffend der länderspezifischen Ablaufprozesse, langfristig erfolgreich sind. Die Ukraine ist eines jener Länder, die ein gewaltiges Potenzial in wirtschaftlicher Hinsicht bietet. Durch die Grenze zur Europäischen Union, die Größe des Landes und die Einwohnerzahl, sind die Voraussetzungen für die Entwicklung eines funktionierenden und transparenten Immobilienmarktes gegeben. Grundlage für die Nutzung dieses Potenzials ist allerdings, dass die Rahmenbedingungen, wie wirtschaftliche und politische Stabilität sowie ausreichende Rechtssicherheit, gewährleistet werden können. Die Ukraine konnte bisher nicht die gleiche Aufmerksamkeit der Investoren auf sich lenken wie die im Jahr 2004 neu zur Europäischen Union beigetretenen CEE-Länder. Noch gibt es keinen transparenten Immobilienmarkt in der Ukraine, der den internationalen Anforderungen der Investoren vorbehaltlos genügen würde. Die Ukraine zählt zu den "Emerging Markets", dadurch besteht natürlich ein entsprechendes Potenzial, allerdings auch verbunden mit einem gewissen Risiko, was wiederum höhere Renditen bringen kann. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Gesamtbild zu geben über die derzeitigen Voraussetzungen für internationale Investoren am Immobilienmarkt in der Ukraine. Es werden dabei die wesentlichen immobilienrelevanten Themen betreffend Recht, Steuer, Finanzierung und die einzelnen Immobiliensparten ausgearbeitet, und es wird ein Überblick über die Risken und Chancen in diesem Markt gegeben, um das Investitionsklima für Immobilieninvestments in der Ukraine abschätzen zu können.