Rührig, M. (2008). Make-or-buy Entscheidung in der Distribution : eine Fallstudie [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/182014
Der Zugang zu den neuen globalisierten Märkten wird durch den Wegfall der Handelsgrenzen immer leichter. Die Möglichkeiten, in ein vereintes Europa ohne Grenzkontrollen, neue Märkte zu erschließen, sind für Unternehmer besser den je. Freier Warenverkehr in der gesamten Europäischen Union (EU) eröffnet neue Chancen, bringt aber auch neue Risiken mit sich.<br />Die Unternehmer im Westeuropa stehen mit ihren Ideen nicht alleine da, denn auch in anderen Länder der EU, vor allem im ehemaligen Ostblock, sind findige Geschäftsleute drauf und dran, den aus ihrer Sicht neu entstandenen Markt im Westen, zu erobern. Steigende Personal-, Rohstoff- und vor allem Energiekosten zwingen die Unternehmer durch innovative Lösungen sich den Herausforderungen des 21.Jahrhunderts zu stellen.<br />Um sich am Markt zu behaupten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, müssen die Unternehmer ihre Kosten voll im Griff haben. Die volle Konzentration auf den Kernprozess im Unternehmen, ist eine gute Voraussetzung dafür. Jeder Euro, der nicht ausgegeben wird, braucht nicht verdient zu werden. Viele Bereiche im Unternehmen sind nur vor- oder nachgelagerte Prozesse des Kernprozesses z.B.: die Lagerung eines Rohstoffes für die Herstellung (Kernprozess) eines Produktes zu gewährleisten bzw. die Auslieferung des Produktes zum Kunden. Die vor- bzw. nachgelagerten Prozesse sind in den Unternehmen nicht die Haupteinnahmequelle, sondern oft ein großer Kostenfaktor. An diesen Prozessen gehen sehr viel kreative Zeit und Energiepotential verloren. Werden all diese Prozesse im Unternehmen selbst erledigt, ist der Eigenfertigungsanteil sehr hoch. Doch dieser hohe Eigenfertigungsanteil im Unternehmen kann ein großes Hindernis sein um sich auf stagnierenden oder dynamischen Märkten zu behaupten. Umstrukturierungen werden dadurch langwieriger und kostspieliger. Die längeren Umstellungszeiten führen oft zu Marktanteilverlust, der nur mit hohem Aufwand zurück gewonnen werden kann.<br />Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, bzw. zu steigern, ist es notwendig, dass der Unternehmer sämtliche Bereiche (Prozesse) in seinem Unternehmen durchleuchtet und die Kosten aufschlüsselt. Durch die Aufstellung der einzelnen Kosten ist die Entscheidungsfindung, ob dieser Bereich ausgelagert wird oder nicht, leichter möglich. Ein Instrument dieser Entscheidungsfindung ist der Make-or-Buy Prozess.<br />Der Make-or-Buy Prozess soll nicht nur eine Kostenaufstellung sein über Eigenfertigung oder Fremdbezug, sondern vielmehr ein Instrument, das ständig angepasst und überprüft werden muss. In dieser Arbeit wird anhand eines Produktionsbetriebes, der den Transport der Produkte zu den Kunden bisher selbst erledigt hat, mit einem Make-or-Buy Prozess, untersucht.<br />