Schad, P. (2018). Erarbeitung von Potenzialen aus den 55 St. Galler-Geschäftsmodellmustern mit Hilfe von Digitalisierungskonzepten [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.55964
Die Digitalisierung, getrieben durch evolutionäre Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, hat einen industriellen aber auch gesellschaftlichen Wandel hervorgerufen. Industrie-Unternehmen droht im Zuge dieses digitalen Wandels eine Disruption, das heißt eine Verdrängung ih-rer tradierten Geschäftsmodelle, Produkte, Dienstleistungen sowie Wertschöp-fungsketten durch digitale Innovationen. Auch deshalb sind die Unternehmen dazu angehalten ihre Geschäftsmodelle zu hinterfragen und zu innovieren, denn nur dadurch können Marktanteile gehalten und Wettbewerbsvorteile erzielt oder ausgebaut werden. Ein Forschungsteam um den Innovationsforscher O. Gassmann der Universität St. Gallen hat im Jahr 2013 den St. Galler Business Navigator mit den 55 Ge-schäftsmodellmuster vorgestellt, der einen methodischen Ansatz zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle darstellt. Zwar forciert diese Methode einen Innovati-onsprozess innerhalb von Unternehmen, dennoch erweisen sich die Betriebe mit der Implementierung von Anwendungen, die auf neuen Informations- und Kom-munikationstechnologien basieren, als zurückhaltend oder gar überfordert, wo-mit die Chancen bzw. Mehrwerte der Digitalisierung nur selten ausgeschöpft werden. Um die bestehenden Unsicherheiten der Unternehmen in diesem digitalen The-menkomplex zu reduzieren und denen entgegenzuwirken, verfolgt die Arbeit das Ziel, die Möglichkeiten der Digitalisierung auf den erwähnten Innovationsprozess von Geschäftsmodellen zu beziehen und Potenziale aus den 55 Geschäftsmo-dellmuster zu erarbeiten. Im ersten Schritt wurde dafür eine umfangreiche, systematische Literaturanalyse, mit über 5.000 vorausgewählten Rechercheresultaten, durchgeführt, um einen profunden Ein- und Überblick über die aktuellsten digitalen Technologien, Trends und Treiber zu erhalten. Nach hierarchischer Einordnung der recher-chierten 43 Digitalisierungskonzepte, auf Grundlage ihrer Auswirkung auf Ge-schäftsmodelle, wurden die acht wichtigsten Treiber für zwei Punktbewertungs-verfahren herangezogen. Als Ergebnis dieser Bewertungen wurden 13 von 55 Geschäftsmodellmuster extrahiert, um mit Hilfe der acht Digitalisierungstreiber darauffolgend aktuelle, digitale Potenziale aus diesen Muster zu erheben. Die Geschäftsmodellmuster wurden demnach erweitert und bieten Unternehmen fortan Ansätze, das eigene Geschäftsmodell mit zukunftsweisenden digitalen Konzepten zu gestalten.
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Digitalization, driven by evolutionary developments in information and communi-cation technologies, has functioned as the catalyst for the ongoing industrial and societal changes in the past decades. This digital transformation causes that in-dustrial companies are threatened by disruption, which means the repression of the companies’ traditional business models, products, services and value chains through digital innovation. As a result, companies are required to question and innovate their business models in order to acquire market share and gain com-petitive advantage. A research team led by O. Gassmann, a professor of Technology and Innovation Management at the University of St. Gallen, presented the St. Gallen Business Model Navigator with its 55 Business Model Innovation Pattern Cards, which rep-resents a methodology for business model innovation. Although this method en-ables an innovation process within a company, companies are cautious or some-times even overwhelmed with the implementation of applications based on new information and communication technologies. Consequently, only a small pro-portion of digital opportunities are seized by companies. In order to reduce and counteract existing uncertainties of companies in this digi-tal pool of themes, this thesis pursues the goal of applying the possibilities of dig-itization to the aforementioned innovation process of business models and fur-ther to examine new potentials based on the 55 business model pattern cards. As a first step, a comprehensive, systematic literary analysis, with more than 5,000 preselected search results, was conducted to obtain a profound insight and overview of the latest digital technologies, trends and drivers. After hierarchi-cally classifying the researched 43 digitization concepts according to their impact on business models, the eight most important enablers were used for two scoring evaluation procedures. As a result of these evaluations, 13 out of 55 business model patterns were extracted to collect current, digital potentials from these pat-terns with the help of these eight digitalization drivers. Accordingly, the business model patterns have been expanded and offer companies approaches to design their own business models with future-oriented digital concepts.