Harrer, S. (2009). Geglättete Abrufe in der Versorgungslogistik einer variantenreichen Produktion [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/184270
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die Zusammenhänge zwischen der Produktionsprogrammplanung und der Beschaffungslogistik in der Automobilindustrie. Die Programmplanung in der Automobilindustrie wird anhand eines herstellerunabhängigen Ansatzes beschrieben und kann dabei als "Steuerelement" verstanden werden, das die Produktion und die vorgelagerte Beschaffung maßgeblich beeinflusst. Die europäische Automobilindustrie zeichnet sich einerseits durch einen kundengetriebenen Auftragsprozess, der im kurzfristigen Zeithorizont die Produktion steuert, andererseits durch die Kundenindividualität in den Produkten, die sich in einer hohen Vielfalt an Modellvarianten widerspiegelt, aus. Daraus resultieren aber Bedarfsschwankungen sowie kleine Beschaffungs- und Transportlose, die sich auf den vorgelagerten Beschaffungsprozess auswirken. Aufgrund der fehlenden Bedarfsstabilität hat das Gebietsspediteurkonzept einen hohen Anteil in der Beschaffung, da nur dieses Transportkonzept genügend Flexibilität besitzt, um den Bedarfsschwankungen in der Produktion gerecht zu werden. Die Nachteile dieses Transportkonzepts sind aber hohe Kosten, eine geringe Transportmittelauslastung und erhöhte Umweltbelastung sowie ein gesteigerter Planungsaufwand für die Logistikdienstleister. Durch eine Glättung des Bedarfs in der Produktion soll die notwendige Stabilität erreicht werden, um die beiden Transportkonzepte Direktanlieferung bzw. Milkrun anwenden und deren Kostenvorteile nutzen zu können. Mit dem Konzept der geglätteten Abrufe, also durch eine konstante Transportmenge und Lieferfrequenz über einen bestimmten Planungszeitraum, wird versucht die Transportmittelauslastung zu erhöhen, die Transportkosten zu verringern und die Umweltbelastung durch Reduktion der Transportanzahl zu senken. Die durch die Anwendung des Konzepts erwarteten Veränderungen bezüglich der Lagerhaltungs- und Transportkosten, der Transportmittelauslastung sowie der Anzahl der durchgeführten Fahrten werden anhand einer empirischen Ausarbeitung untersucht.
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers