Hierzer, R. (2009). Instandhaltungsmanagement für den ÖPNV : Potenziale systemischer Managementansätze für die Instandhaltung des Rad-Schiene Systems [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/184749
maintenance; rail-wheel system; systemic management approaches; cybernetics; public transport
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Abstract:
Die Arbeit setzt sich mit der Fragestellung aus systemischer Sicht auseinander, welchen Strukturen schienengebundene Nahverkehrsunternehmen folgen müssen, um ein Rad-Schiene basiertes Instand-haltungsmanagement umsetzen zu können. Die Wirtschaftlichkeit der langlebigen und kapitalintensiven Schieneninfrastruktur kann v. a. durch eine Verlängerung der Liegedauer erhöht werden. Die Instandhaltung im Allgemeinen und der Rad-Schiene-Bezug im Besonderen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Erfolgreiche Instandhaltung geht über technische Lösungen für abgegrenzte Problemstellungen hinaus. Zur Erreichung eines Gesamtop-timums aus Unternehmenssicht, müssen entsprechende Strategien für die Umsetzung und langfristige Implementierung dieser Lösungen unter Einbeziehung der Unternehmensumwelt entwickelt werden. Werkzeuge wie LCC-/RAMS-Management, Qualitäts- Sicherheits- und Umweltmanagement ermögli-chen eine grundsätzliche Beurteilung hinsichtlich Effektivität und Effizienz eines Unternehmens; sie lassen jedoch keine Aussage darüber zu, warum ein Unternehmen effektiv und effizient ist. Um das Zusammenwirken von Rad und Schiene aus systemischer Sicht unter Berücksichtigung des Betriebes zu beurteilen, ist es erforderlich, mit der Komplexität des Systems Bahn umzugehen. Syste-misch-kybernetische Managementmodelle sind geeignet, komplexe Zusammenhänge in einfachen, geschlossenen Feedbackbeziehungen über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg darzustel-len. Der Umweltbezug, in dem ein Unternehmen agiert, wird stets berücksichtigt. Sie sind unabhängig vom Sachproblem anwendbar und können daher zweckmäßig auf das behandelte Rad-Schiene Prob-lem angewandt werden. Mit Hilfe des so genannten "Viable System Model" (VSM) nach Beer wird die Struktur eines Nahver-kehrsunternehmens am Beispiel der Wiener Linien analysiert. Es wird dabei deutlich, dass ein Rad-Schiene basiertes Instandhaltungsmanagement über die strategischen Ebenen aller Unternehmensbe-reiche entwickelt werden muss, wobei die Vorteile eines integrierten Unternehmens sichtbar werden. Zur Darstellung der notwendigen Feedbackbeziehung und deren Optimierungsparamter wurde in der Arbeit ein Modell nach systemisch-kybernetischen Grundsätzen entwickelt und anhand zweier Bei-spiele erläutert. In einem Exkurs zum Thema "Lärmbekämpfung durch Maßnahmen an der Quelle" wurden die allgemein gültigen Steuerungsmöglichkeiten des in der Arbeit entwickelten Modells dar-gestellt. Der Erfolg technischer Lösungen zu abgegrenzten Problemstellungen hängt von der Umsetzung in komplexen Unternehmensstrukturen ab. Das Wissen um die wesentlichen Feedbackbeziehungen im System und v.a. zwischen dem System und der Umwelt ist dabei Voraussetzung. Der Unternehmens-zweck eines Verkehrsunternehmens definiert sich aus den Anforderungen des zahlenden Nutzers; im Fall der Wiener Linien sind das die Fahrgäste sowie die Stadt Wien. Als städtisches Nahverkehrsun-ternehmen haben sie daher einerseits die Mobilität sicherzustellen und die Verkehrsleistungen in der geforderten Qualität zu erbringen. Bei Optimierungsfragen bewegt man sich stets im Spannungsfeld zwischen Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen als Mindestvorgabe, der unter den technischen Möglichkeiten maximal erreichbaren Qualität entsprechend der Kundenanforderung sowie der Einhal-tung wirtschaftlicher Vorgaben. Diese Zusammenhänge wurden in der Arbeit nach systemisch-kybernetischen Grundsätzen entwickelt und in einem Modell dargestellt.
This dissertation describes potential approaches for implementing systemic wheel-rail based mainte-nance management programs in rail transport companies. An especially good way of increasing the economic value of capital-intensive and durable rail trans-port systems is by extending the service life of the rail infrastructure. General maintenance and par-ticularly wheel-rail system maintenance play a central role in this effort. Successful maintenance goes beyond simply applying technical solutions to defined problems. To achieve optimal results from a business perspective, it is necessary to develop strategies for implementing maintenance programs and for integrating them into the company environment over the long term. Tools such as LCC-/RAMS-Management, quality, safety and environmental management can provide a basic assessment of a company's effectiveness and efficiency, but they cannot tell you exactly how or why a company operates effectively and efficiently. In order to systematically assess the interaction between wheel and rail while taking account of the operation, it is necessary to fully consider the complexity of the rail system. Systemic-cybernetic man-agement models are capable of representing complex issues in simple, closed-feedback relationships across departmental and corporate boundaries. These models also always take the environment, in which the company operates, into account. The models are applicable to many types of problem and therefore are appropriate for application to the wheel-rail system. The research analyzed the structure of a local public transport company using the example of the Wie-ner Linien using the so-called "Viable System Model" (VSM) developed by Beer. It is clear that a wheel-rail maintenance management approach has to consider the strategic needs of all aspects of the business; the benefits of such a system for an integrated public transport system then become apparent. As part of the dissertation a model based on systemic-cybernetic principles was developed and tested with two examples in order to illustrate the necessary feedback relationships and optimization parame-ters. In addition, the model was applied to the problem of "noise abatement measures at source", to illustrate the model's applicability in more general cases. The success of technical solutions to defined problems depends on their implementation in complex corporate structures. It is a prerequisite to understand the essential feedback relationships and espe-cially those between the system and the environment. The business side of a transport company de-fines itself based on the requirements of the paying customers; in the case of the Wiener Linien, these are the passengers and the city of Vienna. As an urban transport company, therefore they must guaran-tee mobility and must provide transport service at the required quality. In terms of optimization, there is always a tension between meeting the legal requirements as a minimum requirement, which is less than the technically possible maximum quality based on customer requirements and compliance with economic guidelines. These relationships were evaluated systematically in the systemic-cybernetic model developed as part of this dissertation.
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