Schindler, P. (2008). Didaktische und technische Analyse der Schnittstellenproblematik in Banken-IT-Strukturen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/185643
Aus historischer Sicht nehmen Banken bei der Verarbeitung großer Datenmengen in der IT-Welt eine Vorreiterrolle ein, wobei bereits in den 1960er Jahren Informatik zum Einsatz kam. Die im Back-Office verwendeten Alt-Applikationen (Legacy-Systeme) wurden in maschinennahen Sprachen wie COBOL oder Assembler implementiert, deren Grundstrukturen bis heute praktisch unverändert blieben. Immer neue Zusatzentwicklungen ließen die Komplexität der Systeme stark ansteigen. Durch dieses historische Wachstum sind die hoch integrierten Systeme sehr schlecht dokumentiert, schwer nachvollziehbar und aufwändig zu warten. Ebenso fehlen bis heute einheitliche Standards zur Datenübertragung. Hohe Implementierungs- und steigende Wartungskosten der nicht-standardisierten Schnittstellen der Legacy-Systeme, sowie der proprietären Formate beim unternehmensübergreifenden Datenaustausch stellen die Motivation dieser Arbeit dar, in der die Schnittstellenproblematik sowohl innerhalb der Banken-IT als auch zu externen Partnern der Bank analysiert wird. Die Anwendung neuer Technologien in Banken benötigt ein umfassendes Konzept zur Schulung der Mitarbeiter. Die didaktische Analyse der Schnittstellenproblematik hat eine Liste von notwendigen Schulungen zum Ergebnis, welche als Lösungsansatz für die Schnittstellenproblematik in Banken dienen soll. Schulungen sind einerseits finanzieller und personeller Aufwand und somit risikobehaftet, andererseits jedoch im Falle einer "richtigen" strategischen Entscheidung essentiell für die Zukunft. Die technische Analyse hat zum Ergebnis, dass sich sowohl XML als Datenformat als auch XML Schema als Metasprache im Bankensektor weiterhin durchsetzen werden. Weiters trifft dies auf der Ebene der Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsverkehrssystems zu. Zusammenfassend wird aufgezeigt, dass neue Technologien auf die Interprozesskommunikation in hoch komplexen, historisch gewachsenen Systemen anwendbar sind und entsprechende Vorteile nach sich ziehen.
Banks were very early on familiar with the handling of mass data and needed therefore to adopt IT already back in the Sixties. The legacy systems used in the back-office were implemented in machine-oriented languages such as COBOL or Assembler whose basic structures remain virtually unchanged to this day although more and more additional developments made these systems become increasingly complex. As a consequence of this historic growth the highly integrated systems are very poorly documented, are not transparent and hard to maintain. Likewise to this day there are no consistent standards for data communication. The incentive for the present thesis were the extremely expensive implementation and the ever increasing maintenance costs of non-standardised interfaces in the legacy-systems as well as in the proprietary formats used in cross-company data transfer. The following also includes an analysis of the interface problem which arises within the internal IT systems in the banks as well as during the data transfer to external partners of the bank. The use of new technologies in banks requires a comprehensive concept for in-house training. The result of the didactic analysis shows the need for several training sessions to solve the interface-problems in banks. In-house training needs financial and personal support and is therefore subject to risks; on the other hand, it is essential for the future as long as the "right" strategic decisions have been made. From the resulting technical analysis it emerges that both XML (as data format) as well as XML Schema (as meta language) will continue to be used in banks, which applies not only to the case study but to the standardisation of the European payment system as well. In conclusion, it is demonstrated that recent technologies can be applied to the interprocess-communication of highly complex, historically evolved systems with all the resulting benefits.
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