Babry, M. (2009). Industriepolitik 2020 in Österreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/186603
Die anschließende Masterarbeit befasst sich mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der österreichischen Industriepolitik. Dabei werden die allgemeinen theoretischen Grundlagen der Industriepolitik, die Akteure und Instrumente einer österreichischen Industriepolitik, und schließlich aktuelle und absehbare zukünftige Herausforderungen diskutiert.<br />Neben der Aufarbeitung von Fachliteratur bilden Interviews mit fünf Vertretern von wichtigen Trägern der österreichischen Industriepolitik das Fundament dieser Arbeit. Die Schlussfolgerungen aus diesen Interviews mit den Experten werden im Rahmen der Arbeit mit der bestehenden Theorie kombiniert. Die kompletten Transkriptionen der Interviews sind im Anschluss an die Zusammenfassung auch vollständig nachlesbar.<br />Die Arbeit zeigt, dass der jahrzehntelange zentrale Diskurs, ob horizontale oder sektorale Maßnahmen ein erfolgreicherer Ansatz für Industriepolitik darstellten, um die Jahrtausendwende weitgehend von einem neuen Ansatz, dem "matrixorientierten Ansatz der Industriepolitik", abgelöst wurde. Dieser kombiniert, ausgehend vom horizontalen Ansatz, die beiden Ansätze. Ebenso wird die Bedeutung von Industriepolitik in der heutigen Zeit unterstrichen. Trotz eines Rückganges des Anteils der Industrie am BIP in den reichsten Ländern der Welt wurde die Wichtigkeit nicht geschmälert, auch wegen eines neuen weiteren Verständnisses des Begriffs "Industrie" und somit auch von "Industriepolitik".<br />Die Wurzeln der Stärken und Schwächen der gegenwärtigen österreichischen Industriepolitik liegen in der Vergangenheit. Die Geschichte der österreichischen Industriepolitik ist geprägt von Inkonsistenz und starken Einschnitten, aber auch von guter Kooperation der beiden stärksten politischen Fraktionen nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei haben sich seit den 1950er Jahren die Akteure der österreichischen Industriepolitik kaum verändert, lediglich eine Verschiebung im Machtgefüge ist festzustellen. Hingegen waren die Instrumente der Industriepolitik einem starken Wandel unterzogen. Der Wandel der Instrumente hängt natürlich stark mit einer Veränderung der Ziele und Herausforderungen zusammen. Die wohl wichtigste, wenn auch bei weitem nicht die einzige, Herausforderung aus österreichischer Sicht betrifft den endgültigen Vollzug des Schritts vom Technologienehmer zum Technologieentwickler. Dabei wird speziell eine Verbesserung des Ausbildungssystems eine wichtige Rolle spielen.<br />
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The following thesis addresses the history, the present and the future of Austria's industrial policy. The general theoretical basics of industrial policy, Austrian industrial policy's actors and instruments, as well as the current and conceivable future challenges are discussed.<br />Beside the analysis of existing theory, the work is based on interviews with five representatives of the main players in Austrian industrial policy. The conclusions of these interviews are combined with existing theory within this paper. Furthermore, the complete abstracts of the interviews can be found at the end of this work.<br />The paper shows that the central discussion, which lasted over decades, whether a horizontal or a sectoral approach to industrial policy should be preferred, has been detached by the so called "matrix approach to industrial policy" at the turn of millennium, which combines the two formerly opposite approaches, however, with a stronger focus on horizontal measures. In addition, the importance of industrial policy today is emphasized. Despite a decline of the industry's portion in the highest developed countries' GDP, industrial policy plays a major role in the economy, also because of a new and broader understanding of the concept of "industry" and therefore also "industrial policy".<br />The roots of the strengths and weaknesses of Austria's present industrial policy lie in the past. The history of Austrian industrial policy was affected by inconsistency and several big cuts, but also by good cooperation between the two strongest political fractions in the country after World War II. While the actors in Austrian industrial policy have barely changed since the 1950s and only a shift in power could be observed, the instruments of industrial policy underwent basic change.<br />The changes in the set of instruments are of course strongly connected to changes in targets and challenges of industrial policy. The perhaps most important, although certainly not only, challenge for Austria's policy makers concerns the completion of the step from being a technology taker to becoming a technology maker. In this regard, improvements in the educational system will play a major role.
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zsfassung in engl. Sprache