Hoffeld, C. (2023). Der Ausstellungsraum als Mittel der sozialen Interaktion und neuer Raumwahrnehmung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.97120
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2023
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Number of Pages:
103
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Keywords:
Ausstellungsraum; soziale Interaktion; Amerika
de
exihibition room; social interaction; America
en
Abstract:
Seit den 1960er Jahren herrschte vor allem an der Ostküste Amerikas politischer und sozialer Aktivismus. Gefordert wurden mehr Diversität und eine neue Herangehensweise an Kunst. Dies hatte zur Folge, dass einige Künstler und Künstlerinnen den Warenstatus, sowie die Ideologie der Museen in Frage stellten.Viele Künstler*innen wie Andrea Fraser, Daniel Buren, Michael Asher oder Marina Abramović haben sich sowohl mit der Kritik, wie auch mit der Nutzung des Museums für soziale Interaktionen auseinandergesetzt. Ziel ihrer Inventionen war es eine neue Raumwahrnehmung bei den Besucher*innen hervorzurufen um die Umwelt intensiver wahrzunehmen. Anhand folgender Beispiele möchte ich gerne kurz auf Künstler*innen und ihre Werke eingehen, welche sich erst durch die Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsraum erschlossen.Daniel Buren setzte sich intensiv mit der Wirkung seiner Kunst im Raum auseinander. Er stellte die konventionellen Annahmen über das Museum radikal in Frage und brachte mit seinen Installationen bewusst versteckte politische und soziale Aspekte eines Raumes zum Vorschein. So auch bei der Ausstellung „Peinture-Sculpture“ im Guggenheim-Museum 1971 in New York. Er halbierte die Rotunde mit einem Tuch, was zur Folge hatte, dass sich andere Künstler*innen durch dessen Wirkung benachteiligt fühlten.Michael Asher beschäftigte sich mit der Entfremdung von Ausstellungsräumen durch Ergänzung oder Entfernung von Elementen und setzte sich mit dem bewussten Wahrnehmen des Raumes durch Schall und Geräusche auseinander. Auch die Ausstellung „Spaces“ 1970 im MOMA in New York gestaltete er aus nicht-visuellen Mitteln. Dies sollte bei den Besucher*innen ein positives Raumgefühl auslösen.Andrea Fraser ist eine amerikanische Künstlerin die sich ebenfalls kritisch mit Institutionen und dem Warenstatus von Kunst auseinandersetzt. Mit ihrer Aufführung „Museum Highlights: A Gallery Talk“ im Philadelphia Museum of Art machte sie 1989 die Besucher und Besucherinnen auf die für sie verschwenderischen und konsumorientierten Räume des Museums aufmerksam. So war für Fraser der Souvenirshop genauso wichtig wie der Ausstellungsraum an sich.Marina Abramović beschäftigt sich mit der Kritik an der westlichen Gesellschaft, sowie der Immaterialität von Zeit und Umgebung. Bei ihrer Performance zu „The House with the Ocean View“ setzte sie sich mit dem emotionalen und spirituellen Wirken im Raum auseinander. Die Aufführung war 2002 in der Sean Kelly Gallery in New York zu sehen. Die Künstlerin war der Meinung mit ihrem Experiment eine Art Energiefeld zu erzeugen, mit welchem sie auf atomarer Ebene den Raum mit der Öffentlichkeit vereinen und verändern könne.Bei den Beispielen handelt es sich um Werke und Aufführungen zwischen 1970 und 2002 bezogen auf die Kunstbewegung der Ostküste.
de
Since the 1960s, political and social activism has prevailed, especially on the east coast of America. More diversity and a new approach to art were required. As a result, some artists questioned the status of goods and the ideology of museums.Many artists such as Daniel Buren, Michael Asher, Andrea Fraser or Marina Abramović have dealt with both the criticism and the use of the museum for social interactions. The aim of their inventions was to evoke a new perception of space.Using the following examples, I would like to explain how artists managed to create a new atmosphere by examining the exhibition room. Daniel Buren dealt intensively with the effect of his art in architectural space. He questioned conventional assumptions about the museum and brought hidden political and social aspects of an exhibition with his installations to light. This was also the case in the “Peinture-Sculpture” exhibition at the Guggenheim Museum New York in 1971. By dividing the rotunda with a banner, other artists felt disadvantaged by its effect.Michael Asher altered the existing environment by adding or removing elements. He also analyzed the conscious perception of space through sound and noises. Asher participated in the exhibition “Spaces” in 1970 at the MOMA in New York using non-visual means. His aim was to create a positive feeling of space.Andrea Fraser is an American artist who is known for her radical performances considering institutional critic. With her performance “Museum Highlights: A Gallery Talk” at the Philadelphia Museum of Art in 1989, she drew the visitor’s attention to the museum's consumer-oriented rooms. For Fraser, the souvenir shop was just as important as the showroom itself.Marina Abramović deals with the critic of western society as well as the immateriality of time and environment. In her performance “The House with the Ocean View” she experienced the emotional and spiritual effects of space. The performance was shown at the Sean Kelly Gallery in New York in 2002. The artist believed that due to this experiment, she was able to create an energy field, which could unite the public and the space on an atomic level.These examples are artistic works and performances between 1970 and 2002 related to the East Coast art movement.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers