Lippl, C. (2023). Kinderfreundliche Schulvorplätze in Wien : Vom Fachkonzept zur gebauten Realität: Erfolgreiche Umsetzungen strategischer Planungsziele [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.112366
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, durch welche Prozesse strategische Planungsziele der Stadt Wien tatsächlich in die gebaute Realität umgesetzt werden können. Sie geht daher von der Tatsache aus, dass Strategiepapiere keine konkreten Planungen zum Inhalt haben, sondern lediglich idealisierte Vorstellungen der zukünftigen Stadtentwicklung skizzieren. Deren reale Umsetzung, muss bei jeder Planung aufs Neue diskutiert, und an die aktuellen sowie spezifischen politischen, finanziellen und zeitlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. In Zeiten begrenzter Budgets, und wachsender Diskussionen über die begrenzte Ressource des städtischen Raumes, ergeben sich dabei auch widersprüchliche Prioritäten. Mit dem Thema der kinderfreundlichen Schulvorplätze wurde daher ein Feld ausgewählt, bei dem grundsätzlich ein hoher Konsens über die Problemlage, wünschenswerte Ziele und notwendige Maßnahmen besteht. Die Arbeit fokussiert dabei auf eine Maßnahme: Autofreie Schulvorplätze, und den Schultyp mit dem dringendsten Bedarf: Volksschulen. Trotz des vorhandenen Problembewusstseins, und der zahlreichen möglichen Lösungen, wurden in den letzten Jahren in Wien nicht viele Schulvorplätze vor Volksschulen autofrei umgestaltet. Um der Frage nachzugehen, welche Prozesse dabei hilfreich waren, werden diese anhand von Fallbeispielen analysiert. Dabei gibt es zusätzlich die Vermutung, dass sich temporäre Interventionen des Tactical Urbanism besonders gut für Schulvorplätze eignen. Diese ermöglichen nämlich schnelle und kostengünstige Lösungen, sowie einen Eindruck vom Potential eines attraktiveren Schulvorplatzes. Eltern & Kinder sind häufig die Initiatoren von Veränderung und sollen in partizipative Planungsprozesse einbezogen werden. Dies macht jedoch nur Sinn, wenn sie in der kurzen Volksschulzeit von vier Jahren auch tatsächliche Veränderungen erwarten können.Um ein grundsätzliches Verständnis über die Problematik zu bekommen, werden verschiedene Themenfelder wie Kindheit(en) und Raum, Schulwegmobilität, Tactical Urbanism und aktuelle Planungsmethoden besprochen. Danach werden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Schulumfeld besprochen und der Status Quo der Wiener Schulvorplätze vorgestellt. Eine erste Fallstudie soll einen dichten praktischen Überblick über die morgendliche Situation vor Schulen liefern. Kern der Arbeit ist eine zweite Fallstudie, in welcher vier Fallbeispiele, anhand von Literaturrecherche und Expert:inneninterviews, rekonstruiert und nach dem Multiple-Streams-Ansatz analysiert sowie verglichen werden. Nach einer Zusammenfassung der Forschungsfragen und Ergebnisse werden Empfehlungen getroffen, welche geeignet wären, die Quantität und Qualität von kinderfreundlichen Schulvorplätzen zu verbessern.
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This diploma thesis is concerned about the processes that enable the City of Vienna to actually build and improve urban areas in accordance with the strategic planning. It is based on the assumption, that these documents are not recommending any specific plans, but are rather outlining an ideal conception of the Urban fabric of the future. The actual implementation of these prospects has to be discussed anew for every concrete planning effort. It also has to be adapted to fit within current and specific political, financial, and temporal frameworks. With increasing pressure on public funds and a growing debate about the limited resource of urban public space, conflicts and different priorities are to be expected.This thesis chooses a topic with a high level of consensus about the Problems, desirable goals and necessary measures to reach them: Child friendly spaces in front of schools. It further focuses on one measure: Car free spaces and the schools with the highest demand for them: Elementary schools. Despite a consensus about their importance, not many spaces in front of elementary schools have been remodelled into car free, safe and attractive environments. This thesis therefore looks at those that did happen and tries to find out which methods have proven successful in doing so. Another assumption is that tactical urbanism can play an important role in this transitions. It allows for quick and cheap improvements and has the potential to illustrate future outcomes. Kids and their parents often initiate transitions and should be able to participate in the planning process. As they only spend four years in elementary school, quick resolutions are needed to motivate them and reward their engagement.To gain a basic understanding of the field various topics like children and space, children and mobility, tactical urbanism and current planning methods are discussed. After that the thesis introduces a variety of traffic calming measurements around schools and presents an overview about the space in front of the schools in Vienna. A first case studies offers a practical glimpse in the everyday situation in front of schools. The core of the thesis is a second case study that reconstructs four examples using literature and qualitative interviews. It analyses and compares them using the Multiple-Streams-Framework to outline core factors. After a Summary of the research questions and findings it outlines recommendations which could help to improve the quantity and quality of child-friendly spaces in front of schools.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers