Neugestaltung und Thermische Sanierung des Bildungscampus Alxingergasse, 1100 Wien - Vorbereitung eines Partizipationsprozesses, Bestandsanalyse und Projektstudie für das Institut Neulandschulen

Abstract

Das Institut Neulandschulen betreibt am Standort Alxingergasse im zehnten Wiener Gemeindebezirk eine Volksschule, einen Kindergarten und ein Tagesheim für die Nachmittagsbetreuung. Die insgesamt sechs Gebäude sind sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an zeitgemäße Bildungseinrichtungen. Das Klostergebäude mit integrierter Kapelle steht unter Denkmalschutz und wird derzeit nicht zur Gänze genutzt. Das Institut möchte im Sinne einer demokratischen Schule einen partizipativen Prozess starten und mit der Schulgemeinschaft ein Konzept erarbeiten, wie sich der Standort sowohl pädagogisch als auch architektonisch erfolgreich und nachhaltig entwickeln kann. Um ein eigenes pädagogisches Profil zu konzipieren, ist eine umfassende räumliche und pädagogische Bedarfsanalyse erforderlich. In der sogenannten Phase Nullwerden mit allen Akteuren die spezifischen Rahmenbedingungen festgelegt, wie sich der Standort weiterentwickeln kann. In dieser Phase sollten Ziele formuliert werden, die zum Abschluss des Bauvorhabens für alle Beteiligten messbar sind. Am Ende sollen auf allen Maßstabsebenen tragbare und realistische Ziele erfasst werden, die gleichberechtigt im Kriterienkatalog festgehalten werden. Die Projektbeschreibung soll auch ein Nutzungskonzept enthalten, um die Durchführbarkeit und die Finanzierung des Bauvorhabens prüfen zu können. In der Nutzflächenanalyse hat sich herausgestellt, dass das Klostergebäude im Hoftrakt oberhalb der Kapelle ungenutzte Flächen aufweist. Die ursprünglich zu Wohnzwecken genutzten Räume könnten zur Schul- und Tagesheimerweiterung ausgebaut werden. Die Pfarrkirche ist Ort von Gottesdiensten, die Nutzungsmöglichkeiten der Schule sind daher eingeschränkt. Dennoch könnte der Raum im Einvernehmen mit der Pfarrgemeinde für schulische Zwecke verwendet werden. Weitere erhebliche Flächen-Ressourcen stellen die nicht ausgebauten Dachräume von Volksschule, Klostergebäude und Tagesheim dar. In einer Projektstudie wurde eine Ausbauvariante ausgearbeitet, die die Steuerungsgruppe weiter untersuchen wollte. Die Volksschule soll nachmittags als Tagesheim genutzt und durch die leerstehenden Flächen im Klostergebäude ergänzt werden. Anstelle des Tagesheims und Gartenhauses kann ein neuer Schultypentwickelt oder das Grundstück zur Finanzierung des Projektes verkauft werden. Der Kindergarten soll aufgrund steigender Nachfrage von sechs auf neun Gruppenerweitert werden. Die weiterführende Volksschule hat zwölf Klassen und soll auf sechszehn Klassen ausgebaut werden. Das gewünschte Raumangebot kann durch die Aufstockung des Kindergartens und die Erweiterung der Schule mit Teilen des Klostergebäudes geschaffen werden. Durch die Verwendung von flexiblem Mobiliarkann die Nachmittagsbetreuung im Schulgebäude organisiert werden. Das Zusammenspiel von behutsam saniertem Bestand, zeitgemäßen Zubauten in naturbelassenem Holz und begrünten Dächern und Fassaden soll den Wunsch der Neulandschulen nach einer nachhaltigen Entwicklung des Standorts sichtbarmachen. Der Bildungscampus wird mit der Schulgemeinschaft auch inhaltlich und räumlich modernisiert, um neue Unterrichtsformen und Lernmethoden zu ermöglichen und den Schultag für die Kinder attraktiver zu gestalten. Im Zuge der Neugestaltung werden auch die Gebäudehüllen saniert und damit der Energiebedarf wesentlich reduziert. Neben der thermischen Sanierung ist außerdem die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen am eigenen Grundstück vorgesehen. Die Effizienz der mit Fernwärme betriebenen Haustechnikanlagen soll optimiert und die Stromversorgung mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern ergänzt werden. Die Ergebnisse der energetischen Maßnahmen sind in der Projektstudie erläutert.