Köllinger, S. D. O. (2023). Risikomanagement bei klein- und mittelständischen Immobilienprojektentwicklern -- Eine Erhebung zur Verbesserung derzeit gängiger Methoden und Ansätze [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.117111
Sowohl die wachsende wirtschaftliche Bedeutung von Immobilien als Anlageklasse und deren Kapitaleinsatz als auch immerwährende Risiken durch äußere Einflüsse gelten als wichtige Faktoren zur Legitimation von Risikomanagement. Risikomanagement wird in der Forschung als komplexer Prozess dargestellt und findet bei Immobilienunternehmen in seiner Gänze daher kaum Anwendung. Die Arbeit schafft einen Überblick über die rechtlichen und normativen Rahmenbedingungen sowie die derzeitige Theorie und Praxis des Risikomanagements. Die hohe Heterogenität von Immobilien verhindert bis heute den Aufbau von umfassenden markt- und immobilienbezogenen Datensätzen und somit auch von quantitativen Beurteilungen. Eine Zusammenfassung aller immobilienspezifischen Risiken in einem Gesamtsystem existiert nicht. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu erfassen, inwiefern der Prozess des Risikomanagements bei klein- und mittelständischen Immobilienprojektentwicklern bereits umgesetzt wird und welche Hilfestellungen zur Implementierung notwendig sind. Dazu wurden Fragebogendaten von über 80 österreichischen Unternehmen der Fachrichtung Bauträger oder Immobilienentwickler ausgewertet. Grundlage der Erhebung stellten die Phasen und Inhalte eines Risikomanagementprozesses dar, die in vorliegender Studie erfasst und erläutert werden. Die Auswertung der Erhebung zeigte, dass der Reifegrad der Prozesse bei den befragten Unternehmen erheblich variiert. Häufig spielen Erfahrungen und Intuitionen eine größere Rolle als strategische oder operative Instrumente. Risikomanagement scheint den meisten Unternehmen ein Begriff zu sein, jedoch mangelt es oftmals an einer klaren Struktur. Aufgrund fehlender oder nicht funktionierender Systeme gehen den Unternehmen Chancen verloren und es entstehen Nachteile gegenüber weiteren Marktteilnehmern mit funktionierendem Risikomanagement. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst und im Kontext vorhandener Reifegradmodelle betrachtet. Aufgrund der Einordnung nach den bestehenden Reifegraden werden anhand aktueller Best Practices Lösungsansätze aufgezeigt. Die vorliegende Untersuchung leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Einsatzes von Risikomanagement im operativen sowie organisatorischen Bereich.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers