Prockl, S. (2021). Erstellung einer neuen Bewertungsmethode für Lebensmittel auf Basis existenter Lebensmittelsiegel [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.97421
Die Lebensmittelindustrie ist weltweit der drittgrößte Industriesektor gemessen am Beitrag zum globalen Bruttoinlandsprodukt, jedoch in einem weit höheren Maße an den weltweit erzeugten Emissionen beteiligt. Angesichts der zunehmend bemerkbaren Folgen des Klimawandels, welche durch zusätzliche Emissionen weiter verstärkt werden, bedarf es eines steigenden Verantwortungsbewusstseins aller Beteiligten, auch der Verbraucher:innen, um das Ausmaß der Emissionen zu reduzieren. Bezüglich Lebensmittelprodukten stehen Verbraucher:innen jedoch sehr geringe Möglichkeiten zur Verfügung, diese hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit zu bewerten bzw. mit anderen Lebensmittelprodukten zu vergleichen, um darauf basierend die umweltfreundlichere Wahl treffen zu können Dies beschränkt sich nicht nur auf die Umweltfreundlichkeit, sondern auch auf weitere, Verbraucher:innen wichtige Aspekte wie fairer Handel, Tierfreundlichkeit und Herkunft der Produkte. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine neue Bewertungsmethode in Bezug auf eben-diese Aspekte für Lebensmittel erstellt. Dafür wurde eine vordefinierte Auswahl an Lebensmittelsiegeln genutzt, um darauf aufbauend sämtliche in den Richtlinien der jeweiligen Lebensmittelsiegel enthaltene Kriterien zur Produkterstellung mittels einer Dokumentenanalyse zu erfassen und in eine Kriteriendatenbank zu übertragen. Dabei wurde eine Kombination aus thematischer und inhaltlicher Analyse verwendet, um neben den Kriterien selbst auch Kategorien zu erfassen, welche eine Strukturierung und Sortierung der Kriterien ermöglichen würde. Die angelegte Kriteriendatenbank wurde auf Redundanzen geprüft und anschließend mittels einer Relevanzprüfung alle Kriterien entfernt, welche keine Relevanz hinsichtlich der Lebensmittelkategorien Obst, Gemüse, tierische Produkte von Schwein, Rind, Geflügel und Bienen aufwiesen oder nicht unter den Aspekten der Umweltfreundlichkeit, des fairen Handels, der Tierfreundlichkeit oder der Herkunft bewerteten. Die verbliebenen Kriterien wurden strukturiert, sodass eine einfach Auswahl aller relevanten Kriterien hinsichtlich einer bestimmten Produktwahl möglich war. Darauf basierend wurde die Bewertungsmethode definiert, deren Ergebnis eine Produktbewertung unabhängig der jeweiligen Siegel ist. Wesentlicher Vorteile dieser Methode ist die Möglichkeit für Produzent:innen, Verbesserungen zu kommunizieren, die im Rahmen der Siegelkennzeichnungen nicht möglich wären. Zusätzlich bietet die Methode einen für Verbraucher:innen einfachen Zugang zu dem enormen Informations-umfang der Siegelrichtlinien.
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The food industry is the world’s third biggest industry sector as measured by the global gross domestic product, yet its share on the global emissions is far higher. Regarding the consequences of climate change, which have become more frequent and noticeable in recent times, the need is there for a higher sense of responsibility of all partic-ipants, including the consumers, in order to reduce these emissions.Regarding food products, consumers have little possibilities that allow them to evalu-ate food products on the basis of their environmental friendliness and to compare respective products in order to choose the one that has a smaller environmental impact. That is also the case for other aspects of food manufacturing, that are of importance to nowadays food consumers, such as fair trade, animal welfare and origin.In this thesis, an evaluation method for food products was created. A predefined se-lection of food labels was used to generate a database of the respective criterions the food labels define in their standards, through the method of document analysis. In that document analysis, a combined approach of thematic and textual analysis was used, to not only capture the criterions themselves but also to generate categories that would later on allow for a clean structure of the data.The generated database was checked for redundancies and for relevance regarding the food categories of fruit, vegetables, animal products of pig, cattle, poultry and bees, and also regarding the relevance under the aspects of environmental friendliness, fair trade, animal welfare and origin. The remaining criterions were structured, in order to allow for a specific allocation of criterions regarding a set product choice.Based on this, the evaluation method was defined, with the results allowing for an evaluation independent of the food labels. Main advantages of the evaluation method are the possibility for producers to communicate improvements of the product creation, that wouldn’t allow for further food labelling, as well as the enormous information content that consumers have easy access to when using the method.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers