Roeske, L. (2023). Informeller Urbanismus und seine Integration in die städtische Planung: Qualitäten, Herausforderungen und Perspektiven im Nordbahnviertel [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.103945
Informeller Urbanismus; Aneignung; Nordbahnviertel; informelle Akteure; Aneignung des öffentlichen Raumes; Stadt gestalten; Stadtproduktion; Do-it-yourself Urbanismus
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informal urbanism; appropriation; informal actors; Nordbahnviertel; appropriation of public space; urban design; urban production; do-it-yourself urbanism
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Abstract:
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema des „Informellen Urbanismus“ auseinander und gibt ein Überblick über teils informelle stadtverändernde Aktionen und Projekte, die sich den öffentlich nutzbaren Raum aneignen sowie über mögliche Ansatzpunkte, diese Prozesse in die Planung einzubeziehen. Dafür wird ein grundlegendes Verständnis von Raum- und Stadtproduktion in Form von Informellem Urbanismus gegeben und herausgearbeitet, welche typischen Merkmale sowie Qualitäten die zugehörigen Projekte und Aktionen mit sich bringen. Um die Dimension des Begriffs genauer zu untersuchen, werden Praxisbeispiele zur Analyse herangezogen. Die erarbeitete Begriffseinordnung des Informellen Urbanismus beschreibt eine spezifische Form der Stadtproduktion, die der Anpassung des Lebensraumes und der Befriedigung alltäglicher Bedürfnisse dient. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die Rolle der Planung sowie die Grenzen und Herausforderungen bei der Integration des Informellen Urbanismus in die Planung betrachtet. Für diese Untersuchungen dient das Nordbahnviertel im zweiten Wiener Gemeindebezirk als Forschungsgebiet. Beobachtungen in dem Quartier sorgen für einen breit gefächerten Überblick über das dortige Leben und Verhalten der Bewohner:innen in Bezug auf informelle Aneignung des öffentlich nutzbaren Raumes. Auf Grundlage dieser Beobachtungen und der Analyse der Praxisbeispiele wird ein Gedankenexperiment in Form einer Utopie durchgeführt, die sich auf das Forschungsgebet bezieht. Die Utopie dient als Gegenstand zur Ableitung der Ansatzpunkte für die Berücksichtigung des Informellen Urbanismus in der Planung. Zusammen mit diesen Ansatzpunkten und den Erkenntnissen aus der Analyse der Praxisbeispiele werden Grenzen und Herausforderungen der Berücksichtigung des Informellen Urbanismus in der Planung formuliert und die Rolle der Planung eingeordnet.
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This thesis deals with the topic of informal urbanism and gives an overview of partly informal city-producing actions and projects that appropriate publicly usable space, as well as possible starting points for including these processes in planning. The concept of informal urbanism is introduced, with an explanation of its spatial and urban production, typical characteristics, and associated project qualities. In order to examine the dimension of the term in more detail, practical examples will be used for analysis. The elaborated conceptual description of informal urbanism describes a specific way of urban production, that enables the adaptation of living spaces and the fulfilment of daily needs. The further part of this work will be considering the role of planning as well as the limits and challenges of integrating informal urbanism into planning. For these investigations, the Nordbahnviertel is used as an example area to provide a diverse overview of the life and behaviour of residents in terms of informal appropriation of publicly accessible spaces. Based on these observations and the analysis of the practical examples, an experiment in form of an utopia is implemented, which is related to the research area. The utopia serves an object for deriving the starting points for considering Informal Urbanism in planning. Together with these starting points and the findings from the analysis of practical examples, limitations and challenges of considering informal urbanism in planning are formulated and the framing of planning‘s role.