Le Droit au Village – Case Study Hallstatt

Abstract

Das Salzkammergut, eine österreichische Region, die sich über die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Steiermark erstreckt, ist von der rückläufigen Entwicklung ländlicher Räume nicht ausgeschlossen. Dazu kommen besondere Impulse, die negative Entwicklungen dieser allgemein ländlichen Region zusätzlich beschleunigen. Das oberösterreichische Hallstatt, ein vom Tagestourismus in Beschlag genommener Ort am Ufer des Hallstätter Sees, der im Diskurs um ländliches Leben eine besondere Rolle einnimmt, ist wohl eine der bekanntesten Gemeinden im Salzkammergut. Die internationale Rolle als Tourismusregion wird zusammen mit der Kulturhauptstadt Europas 2024, die erstmals an einen Zusammenschluss von 23 Gemeinden vergeben wurde, neben der Generierung kultureller Aufmerksamkeit auch die vielschichtigen Probleme der Gemeinde zutage fördern. In dieser Arbeit wird deshalb anhand der Gemeinde Hallstatt ein Sonderfall betrachtet, der die Potenziale und Schwierigkeiten sowohl urbaner als auch ruraler Orte auf kleinstem Raum verkörpert und der aktuell im Spannungsfeld zwischen Hypertourismus, Dorfsterben, Einwohner*innenverdrängung und Bodenpreisspekulation steht. Mithilfe einer Case Study, die neben der Bestandsituation der Gemeinde auch einen Entwurf für bauliche Interventionen umfasst, werden konkrete Lösungsvorschläge gemacht. Sie sollen die Gemeinde dabei unterstützen, ihre zwei größten Ortsteile wieder enger zusammenzuführen und der Dorfgemeinschaft trotz hohem Tagestourist*innenaufkommen eine stärkere Präsenz im Ortskern einzuräumen.

The Salzkammergut, an Austrian region spanning the provinces of Salzburg, Upper Austria and Styria, is not excluded from the declining development of rural areas. In addition, there are special impulses that accelerate negative developments of this generally rural region. The Upper Austrian town of Hallstatt, a place on the shores of Lake Hallstatt that has been hijacked by day tourism and plays a special role in the discourse on rural life, is probably one of the best-known communities in the Salzkammergut. Its international role as a tourist region, together with the European Capital of Culture 2024, awarded for the first time to an association of 23 municipalities, will bring to light not only the generation of cultural attention but also the community's multi-layered problems. In this paper, the municipality of Hallstatt is therefore considered as a special case that embodies the potentials and difficulties of both urban and rural places in a very small space and that currently stands in the field of tension between hyper-tourism, village death, displacement of residents and land price speculation. With the help of a case study, which includes a draft for structural interventions in addition to the existing situation of the community, concrete solutions are proposed. They are intended to support the community in bringing its two largest districts closer together again and to give the village community a stronger presence in the village center despite the high volume of day tourists.