Diese Arbeit stellt die Erfahrung einer Interaktion mit dem Straßen- und Stadtraum als Bühne in den Vordergrund. In Anlehnung an Hartmut Rosa’s soziologisch geprägten Begriff der Resonanz wird versucht, sich der Beziehung zwischen Mensch und Welt, speziell zwischen Mensch und Stadtraum, anzunähern. Unverfügbarkeit und Unbestimmtheit sind hier etwa entscheidende Schlüsselwörter in dieser Annäherung. Diese soll in analytischer Weise auch im Zusammenhang von bereits bestehenden Aktionen im öffentlichen Raum, österreichischer Künstlerinnen- und Architektengruppen erarbeitet werden. Der Fokus liegt hier klar auf der Stadt Wien, wo mit der Architektengruppe Missing Link oder einer Künstlerin wie Valie Export schon Mitte der 70er, neues Denken in Form von Aktionen und skulpturalen Werken im öffentlichen Raum ersichtlich gemacht wurde. Parallel zu dieser Annäherung sollen in diesem Buch auch eigens entwickelte Aktionen und Werke im Straßenraum Wien’s abgebildet werden, welche den künstlerischen Kontext in diesem Feld erweitern sollen und mit dem Begriff der Resonanz eine zeitgemäße Auseinandersetzung gesucht wird. Die Überlegungen gehen hier von menschlich performativen Aktionen, bis hin zu skulptural geformten und im Stadtraum platzierten Objekten, welche sich an der Kippe von Kunst, Gesellschaft und Architektur betrachten lassen könnten. Ziel dieser Arbeit ist es, vielleicht vor Augen zu führen, in welchen Dimensionen und Erfahrungsebenen sich der Mensch durch Straßen und Stadträume bewegt und mit diesen in eine Verbindung, eine Interaktion und eine mögliche Resonanz tritt. Die Frage ist doch tatsächlich: Wenn wir unsere Wohnungen und Häuser, also unsere Rückzugsorte verlassen, wie sind wir dann in diese Welt gestellt? Und was beeinflusst uns dabei?
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This work foregrounds the experience of an interaction with street and urban space as a stage. Following Hartmut Rosa's sociologically coined concept of resonance, an attempt is made to approach the relationship between people and the world, specifically between people and urban space. Unavailability and indeterminacy are key words in this approach. This will be worked out analytically in the context of existing actions in public space by Austrian artists' and architects' groups. The focus here is clearly on the city of Vienna, where new thinking in the form of actions and sculptural works in public space was already evident in the mid-1970s with the architectural group Missing Link or an artist like Valie Export. Parallel to this approach, this book will also present specially developed actions and works in Vienna's street space, which are intended to expand the artistic context in this field and seek a contemporary confrontation with the concept of resonance. The considerations here range from humanly performative actions to sculpturally shaped objects placed in urban space, which could be considered at the crossroads of art, society and architecture.The aim of this work is perhaps to demonstrate the dimensions and levels of experience in which people move through streets and urban spaces and enter into a connection, an interaction and a possible resonance with them. The question really is: when we leave our flats and houses, our places of retreat, how are we placed in this world? And what influences us in that process?
en
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers