Lang, J. J. (2023). Zukunftsfitte Barockkirche - Nachhaltigkeit in einem denkmalgeschützten sakralen Gebäude (Paulanerkirche in Wien-Wieden) [Master Thesis, Technische Universität Wien; Technische Universität Graz]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.117641
Barockkirche; Denkmalschutz; Heizung; Lüftung; Nachhaltigkeit; EMAS
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Abstract:
Die Nachhaltigkeit ist Grundlage jenes Studienganges („Nachhaltiges Bauen“) für dessen positiven Abschluss diese Masterarbeit erstellt wurde. In dieser Masterarbeit wird eine Fallstudie präsentiert, in welcher dieser Grundgedanke anhand einer Barockkirche präsentiert wird. Im Besonderen werden ein möglicher Wechsel des Heizsystems, die Lüftungsthematik und die Behaglichkeit behandelt. Zunächst wurden inhaltliche Ausarbeitungen mit Recherchearbeit hinsichtlich der gesetzlichen Regelung des Denkmalschutzes und entsprechender Förderungen (für langlebige Lösungen bei Sanierungen und Instandhaltungen), bestehender Lösungen für Heizungen und Lüftungen in anderen Kirchen, des technischen Aufbaus und der organisatorischen Einbettung des Gebäudes sowie des Umweltmanagementzertifikates EMAS (mit dem die Pfarrgemeinde ausgezeichnet ist) und der Normen betreffend Lüftung vorgenommen. Bezüglich der Heizung wurde aufgrund der aktuellen Ist-Situation der tatsächliche Heizwärmebedarf HWB und der WW-Wärmebedarf aus den Verbrauchsdaten von Strom und Gas berechnet (EMAS-Aufzeichnungen). Dies war die Grundlage für die weiteren Berechnungen für diverse Heizalternativen. Neben deren Vor- und Nachteilen wurde eine Entscheidungsmatrix hinsichtlich der Kosten und der Treibhausgasemissionen eingeführt, die mit frei wählbaren Gewichtungsfaktoren die Alternativen miteinander vergleichbar machen. Sowohl die Heizung mittels Geothermie als auch die Luftwärmepumpe sind unter den gegebenen Berechnungsgrundlagen als empfehlenswerte Möglichkeiten für die das Pfarrhaus anzusehen, wobei in weiterer Folge noch die Umsetzungsdetails und die ausgeklammerten Kosten behandelt werden müssten. Für die Beheizung in der Kirche stellt sich eine Sitzbankheizung als empfehlenswert dar, die in den Holzsockeln unterhalb der Sitzbänke eingebracht würde. Somit würde die aufsteigendende Wärme als angenehmer empfunden werden als bei der aktuellen Sitzflächenheizung der Holzbänke für die Kirchenbesucher. Das Wohlbefinden wurde nach dem Fanger-Modell behandelt und erbrachte die Erkenntnis, dass die Kirche sowohl im Winter als auch im Sommer zu kalt wäre. Im Sommer wird dies von Besuchern zwar als angenehm empfunden, doch ist im Winter diesem Umstand durch das Anbehalten von Außenbekleidung und der Implementierung der genannten Sockelheizung beim Aufenthalt in der Kirche zu begegnen. Eine mögliche Verbesserung des Innenraumklimas wurde anhand eines korrekten Lüftungsverhaltens und dem Einsatz einer Lüftungsampel präsentiert, sowie mit dem Simulationsprogramm IDA ICE behandelt. Besonderes Augenmerk muss bei einer Implementierung auf den Abtransport der Luftfeuchtigkeit aus den besonders tiefen, offenen Seitenkapellen mit dem Hauptluftstrom der Querlüftung entlang der Längsachse des Hauptschiffes, sowie eine Nachtlüftung im Sommer, gelegt werden.