Petrychenko, I. (2023). Das Leben während des Krieges: Rehabilitationszentrum für Kriegsveteranen in Worsel, Ukraine [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.52531
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine wütet noch immer, und ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Laut vorsichtigen Schätzungen wurden bereits über 200.000 Ukrainer schwer verwundet, und mehr als 20.000 haben Gliedmaßen verloren. Zu diesen Zahlen kommen künftige Kriegsveteranen, die noch verletzt werden, sowie Menschen mit mentalen Störungen hinzu, und man erhält über eine Million Betroffene, die auf physische und psychische Rehabilitationsmaßnahmen angewiesen sind. Die Ukraine stand in ihrer Geschichte bereits vor dem Dilemma der Rehabilitation von Menschen nach Kampfhandlungen. Die meisten Veteranen der Invasion der Sowjetunion in Afghanistan haben nie eine angemessene Behandlung erhalten, und erfuhren keine Wiedereingliederung in die Gesellschaft, was zu erheblichen sozialen Problemen führte. Nach dem russisch-ukrainischen Konflikt im Donbass mit der heißen Phase in den Jahren 2014 bis 2015 war die moderne Ukraine erneut mit der Schwierigkeit der Rehabilitation von Veteranen und Kriegsopfern konfrontiert. Und obwohl Fortschritte in diesem Bereich und Bemühungen von Staat und Gesellschaft bei der Fürsorge dieser Gruppen durchaus zu verzeichnen sind, gab es selbst vor der groß angelegten Invasion Russlands nicht genügend Heilanstalten. Jetzt hat sich der Bedarf an diesen vervielfacht. Im Fokus dieser akademischen Arbeit steht die Schaffung eines neuen Gebäudeteils des Rehabilitationszentrums in einem regionalen psychoneurologischen Krankenhaus in Worsel im Norden der Ukraine, das während der Kampfhandlungen teilweise zerstört wurde. Dabei werden auch die verschiedenen Arten der Rehabilitation von Kriegsopfern beleuchtet. Das Projekt beinhaltet die entwickelten Pläne für das zukünftige Gebäude unter Berücksichtigung der Anforderungen der physischen (Sporthalle, Schwimmbad, Fitnessraum) als auch der psychischen (Psychiaterpraxen, Sozialräume, Aula, Spielzimmer) Heilmaßnahmen. Die vorgestellten Planungslösungen zeigen Möglichkeiten auf, wie das Kernproblem der Rehabilitation durch die Einbindung in den Alltag zu bewältigen ist.
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Russia’s war against Ukraine is still raging and there is currently no end in sight. According to conservative estimates, over 200,000 Ukrainians have already been seriously wounded, and more than 20,000 have lost limbs. Add to these figures future war veterans who are still to be injured and individuals with mental disorders, and you get over a million people in need of physical and psychological rehabilitation. Ukraine has already faced the dilemma of rehabilitating people after combat operations in its history. Most veterans of the Soviet Union’s invasion of Afghanistan never received an adequate treatment and were not reintegrated into society, which led to significant social problems. After the Russian-Ukrainian conflict in Donbass with the critical phase in the years 2014 to 2015, modern Ukraine was again faced with the difficulty of rehabilitating veterans and war victims. And although there has been progress in this area with efforts by the state and society to care for these groups, there were not enough sanatoriums even before the large-scale invasion by Russia. Now the need for them has multiplied. This thesis focuses on the creation of a new wing of the rehabilitation center in a regional psychoneurological hospital in Vorzel in northern Ukraine, which was partially destroyed during the combat operations. Different types of rehabilitation of war victims are also examined. The project includes the developed plans for the future building, taking into account the requirements of both physical (gym, swimming pool, fitness room) and psychological (psychiatrists, practices, social rooms, auditorium, game rooms) curative measures. The presented planning solutions demonstrate ways of overcoming the core problem of rehabilitation by incorporating it into everyday life.