Do, T. N. N. (2023). Living under a common roof. Adaptive tube houses for social housing [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.117203
The Doi Moi Reform introduced in 1986 was a significant turning point for the Vietnamese economy and urban development. The transition from a centrally planned economy to a free-market economy led to remarkable economic advancement, reflected in rapidly undergoing urbanization. Major cities like the capital, Hanoi, and the economic hub, Ho Chi Minh City, have been experiencing exponential growth. This economic surge, primarily driven by the increasing manufacturing sectors, resulted in a steadily growing number of industrial zones. Many workers from rural areas and neighboring countries moved to the metropolitan regions with hopes of a better future. The rising urban population has exhausted land resources, resulting in rising property prices. The polarization in these cities makes it difficult for low-income earners to find decent and affordable housing. In recent years, the Vietnamese government has tried expanding social housing. However, the focus is more on quantity than quality. Many completed social housing units in high-rise complexes remain vacant because prices are still unaffordable for many, and the high-rise typology does not align with the Vietnamese lifestyle. This work proposes solving these challenges by activating unconventional urban remaining areas to provide quality housing for low-income populations. The suggested low-rise, high-density approach, inspired by the traditional tube house, focuses on adaptive housing forms that can adjust to the needs of residents over their lifetimes. The collective idea, which is deeply rooted in Vietnamese culture, has a pivotal role in this proposal. The design represents a social housing solution that combines the strengths of local architecture with innovative approaches.
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Die 1986 eingeführte Doi Moi Reform war ein wichtiger Wendepunkt für die vietnamesische Wirtschaft und Stadtentwicklung. Durch die Umstellung von einer zentralen Planwirtschaft auf eine freie Marktwirtschaft erlebte das Land einen bemerkenswerten Wirtschaftsaufschwung, welcher sich in einem rasch voranschreitenden Urbanisierungsprozess zeigt. Großstädte wie die Hauptstadt Hanoi und das Wirtschaftszentrum Ho-Chi-Minh-Stadt wachsen seitdem exponentiell. Der vor allem durch den ansteigenden Verarbeitungs- und Produktionssektor angetriebene Wirtschaftsaufschwung manifestiert sich in der stetig zunehmenden Zahl an Industriezonen. Viele Arbeiter aus ländlichen Gebieten, aber auch aus dem benachbarten Ausland, ziehen in die Metropolregionen mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die zunehmenden Einwohnerzahlen in den Großstädten führen zu erschöpften Platzressourcen, die in steigenden Immobilienpreisen resultieren. Die in den Städten auftretende Polarisierung macht es vor allem den Einkommensschwachen schwer, menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Seit einigen Jahren bemüht sich die vietnamesische Regierung den sozialen Wohnungsbau zu erweitern. Allerdings liegt der Fokus mehr auf Quantität als auf Qualität. Viele bereits fertiggestellte Sozialwohnungen in Hochhauskomplexen stehen leer, da die Preise immer noch für viele nicht leistbar sind und die Hochhaus-Typologie nicht auf den vietnamesischen Lebensstil eingeht. Diese Arbeit versucht, den genannten Herausforderungen einen Lösungsvorschlag entgegenzusetzen, indem innerstädtische, unkonventionelle Restflächen aktiviert werden, um qualitativen Wohnraum für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen bereitzustellen. Der hier vorgeschlagene low-rise high-density Ansatz, nach Vorbild des traditionellen Röhrenhauses, legt den Fokus auf adaptive Wohnformen, die sich im Laufe des Lebens an die Bedürfnisse der BewohnerInnen anpassen können. Dem kollektiven Gedanken, der in der vietnamesischen Kultur fest verankert ist, soll dabei eine tragende Rolle zukommen. Der Entwurf ist ein Vorschlag für sozialen Wohnungsbau, der die Stärken der lokalen Architektur mit innovativen Lösungsansätzen kombiniert.