Gebeshuber, I.-C. (2024). Vom Einzelgänger zur Partnerschaft - Eine spannende Zeitreise durch die Evolution der Mitochondrien aus Sicht einer Bionikerin und Nanotechnologin. OM & Ernährung, 186, 4–9. http://hdl.handle.net/20.500.12708/196984
Die Endosymbiontentheorie von Lynn Margulis unterstreicht die fundamentale Bedeutung der Evolution von Mitochondrien, welche ursprünglich autonome prokaryotische Organismen darstellten und durch Aufnahme in eukaryotische Zellen eine symbiotische Beziehung etablierten. Diese Beziehung ermöglicht die Bereitstellung von Adenosintriphosphat (ATP) für die Wirtszelle und gewährt Schutz. Jüngste wissenschaftli che Erkenntnisse erweitern das Verständnis der Funktion von Mitochondrien über die Energieumwandlung hinaus, indem sie deren Rolle bei der Regulation komplexer Signalwege und der Interaktion mit dem Zellzyklus aufzeigen. Die zentrale Position von Mitochondrien in der Zellphysiologie unterstreicht ihre Bedeutung für die Gesundheit; Dysfunktionen können zu diversen Krankheitsbildern führen. Im Bereich der mitochondrialen Psychobiologie wird die Interaktion zwischen mentalen Prozessen und Funktion der Mitochondrien erforscht: Mitochondrien als Zentren der Informationsverarbeitung und als Modulierer von Stressreaktionen; Mitochondrien, die auf positive emotionale Zustände reagieren können. All dies eröffnet neue präventive und therapeutische Strategien zur Förderung der mitochondrialen Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität. Mitochondrien sind herausragendes Beispiel für evolutionären Erfolg und bieten ein vielversprechendes Feld für zukünftige Forschungsarbeiten.