Singer, M. (2024). Farbe 20 - Ein Farbkonzept für die Johann-Böhm-Wohnhausanlage in Wien 20 [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.120514
Farbkonzept · Farbplanung · Farbe in der Architektur · Farbe in der Stadt · Brigittenau · Klimatische Anpassung · Wohnbau · Gemeindebau · Fassadensanierung · thermisch-energetische Wohnhaussanierung
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Color concept · color planning · Color in architecture · Color in the city · Brigittenau · Climatic adaptation · Residential construction · Community building · Facade renovation · Thermal-energetic residential building renovation
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Abstract:
Täglich nimmt der Mensch bei seinem Weg durch die Stadt so viele Sinneseindrücke über den Sehsinn auf, dass er ohne ein entsprechendes Filtersystem nicht in der Lage wäre, seine Umwelt zu erfassen. Farben können dabei helfen, sich zu orientieren, bestimmte Informationen schnell zu verarbeiten oder den Gemütszustand zu lenken. Daher ist es von Bedeutung, wie die gebaute Umgebung koloriert ist. Vor allem in Städten, wird die Farbpalette weniger von der Natur als von den durch den Menschen erschaffenen Bauwerken bestimmt. Es ist also notwendig, die Kontrolle über die Farbgebung zu übernehmen, was mithilfe von Farbmasterplanung und Farbkonzepten möglich ist. Dabei wird die Wechselwirkung der Farben und ihre Wirkung auf den Menschen hinterfragt und gezielt eingesetzt, um das Stadtbild harmonischer zu gestalten und das Erleben einer Stadt aufzuwerten. Als Praxisbeispiel für ein Farbkonzept in Wien im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Gemeindebau der Nachkriegsmoderne gewählt, da die Farbgestaltung der Wohnungsneubauten zu jener Zeit aufgrund von Ressourcenknappheit minimalistisch und trivial ausfiel. Im Zuge der Anpassung an die vom Klimawandel verursachte Überhitzung der Städte führt die Stadt Wien derzeit Maßnahmen durch, die unter anderem die thermische Sanierung von Gemeindebauten einschließen. Als Teil des Projekts „Grätzl 20+2“ zählt die Johann-Böhm-Wohnhausanlage zu den Gebäuden, deren Fassaden an die klimatische Veränderung angepasst werden sollen. Die Überholung von bestehenden Gebäudefassaden bietet die Möglichkeit, das Fassadenkonzept sowohl in Hinsicht auf umweltfreundliche Materialien als auch auf die Farbgestaltung zu überdenken und neuzuinterpretieren. Diese wissenschaftliche Arbeit widmet sich der Herausforderung, das Bedürfnis nach Farbharmonie mit der thermischen Sanierung eines Wiener Gemeindebaus zu vereinbaren. Die für 2024 geplante Fassadensanierung der Johann-Böhm-Wohnhausanlage dient als Anstoß für ein Farbkonzept, das den gestalterischen Aspekt auf einer umfangreichen Analyse aufbaut und gleichzeitig auf die klimatischen Herausforderungen reagiert. Durch ihren zentralen Standpunkt im 20. Bezirk kann die Neugestaltung der Wohnanlage in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Stadtraumgestaltung als Pilotprojekt dienen, an dem sich zukünftig weitere Projekte orientieren könnten.
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Every day, people take in many sensory impressions through their sense of sight as they walk through the city. An appropriate filter system helps them to recognise their environment. Colours can support with orientation, the grasping of certain information and they direct our state of mind. It is therefore important which colours appear on the buildings around us. Especially in cities, the colour palette is determined less by nature than by man-made buildings. Thus, it is necessary to take control of the colour scheme, which is possible with the help of colour master planning and colour concepts. The interaction of colours and their effect on people is analysed and used in a targeted manner to create a more harmonious cityscape and enhance the experience of a city. As a practical example of a colour concept in Vienna in the context of this work, a post-war modernist municipal building was chosen. Back in the time the colour design of new residential buildings was minimalist and trivial due to the scarcity of resources. The City of Vienna is currently implementing measures that include the thermal refurbishment of municipal buildings to react to the overheating of cities caused by climate change. In the context of the "Grätzl 20+2" project, the facades of many Viennese buildings are going to be adapted to climate change. The Johann Böhm residential complex serving as the example for this work is one of those buildings. The overhaul of existing building facades offers the opportunity to rethink and reinterpret the facade concept in terms of both environmentally friendly materials and colour design. This scientific work is dedicated to the challenge of reconciling the need for colour harmony with the thermal refurbishment of a Viennese municipal building. The facade renovation of the Johann Böhm residential complex planned for 2024 serves as the impetus for a colour concept that builds the design aspect on a comprehensive analysis and at the same time responds to the climatic challenges. Due to its central location in the 20th district, the redesign of the residential complex can serve as a pilot project in terms of sustainability and urban design, which could serve as an example for other projects in the future.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers