Bärnthaler, R., & Novy, A. (2024). Transformation. In C. Peer, E. Semlitsch, S. A. Güntner, M. Haas, & A. Bernögger (Eds.), Urbane Transformation durch soziale Innovation (pp. 227–234). TU Wien Academic Press. https://doi.org/10.34727/2024/isbn.978-3-85448-064-8_29
Dieser Beitrag definiert Transformation als einen evolutionären, langfristigen, aber auch disruptiven Prozess, der hier und jetzt gestaltet werden kann. Wir unterscheiden zwischen einer deskriptiven und einer normativen Bedeutung von Transformation, d. h. zwischen derzeit stattfindenden Umbrüchen (Istzustand) und zielgerichteten, grundlegenden Veränderungen von Rahmenbedingungen (Sollzustand). Darauf aufbauend entwickeln wir das Konzept der transformativen Innovation: Im Sinne evolutionär-transformativer Prozesse verbindet es erstens kurzfristige und pragmatische Schritte mit einem langfristig radikalen Zielhorizont; es betont zweitens, dass das zielgerichtete Gestalten von Rahmenbedingungen in einer immer schon vor-strukturierten Welt stattfindet und daher den Istzustand berücksichtigen muss; es impliziert drittens gleichzeitige Prozesse der Innovation und Exnovation, der Neuerung und Beendigung, politische Entscheidungen für und gegen bestimmte Praktiken. Nach der Skizze eines konkreten Beispiels einer transformativen Innovation in der Stadtentwicklung folgen Überlegungen zu neuen Formen der Entscheidungsfindung und Kooperation, um transformative Innovationen zu verwirklichen.