Fett Othmar. (2024). Lernen. In C. Peer, E. Semlitsch, S. A. Güntner, M. Haas, & A. Bernögger (Eds.), Urbane Transformation durch soziale Innovation (pp. 151–160). TU Wien Academic Press. https://doi.org/10.34727/2024/isbn.978-3-85448-064-8_19
Die urbane Transformation ist trotz intendierter Entwicklungsrichtung mit einer Zieloffenheit für die Akteure verbunden. Im Unterschied zu modernisierungstheoretischen Vorstellungen weist sie disruptive Verlaufsformen auf, die ein besonderes Übergangsmanagement benötigen. Die gesamte Geschichte der Entstehung und Entwicklung urbaner Räume ist ohne Prozesse, die wir heute als soziale Innovationen bezeichnen, undenkbar. Deren Rolle besteht dabei generell darin, dass sie Zieloffenheit durch ein rekursives bzw. iteratives Verhältnis von Innovation und Implementierung füllen – ein Vorgang, der als sozialer Lernprozess verstanden werden kann. Das hier vorgestellte transformative Lernen weist viele Übereinstimmungen auf mit iterativen, experimentellen und zugleich zielgenerierenden Neuorientierungen individueller Biografien, sozialer Praktiken und Organisationen, wie wir sie in der Verlaufsform sozialer Innovationen vorfinden. Transformative Reallabore des Lernens gehören folglich zur kritischen Infrastruktur einer zukünftigen urbanen Entwicklung.