Sudiarta, P. D. (2022). Osmium - Horizontale und vertikale Dichte im urbanen Wohnbau [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.99966
Die vorliegende Arbeit gründet auf der These, dass das Konzept von Dichte ein elementares Maß zur empirischen Betrachtung diverser Prozesse in der Architektur darstellt. Demnach kann die gebaute Umwelt in verschiedenen Maßstäben auf ihre inhärente Dichte evaluiert werden - die daraus resultierenden Werte liefern dabei wichtige Erkenntnisse für die Architektur der Gegenwart und Zukunft. Dabei handelt es sich bei dem Begriff der Dichte nicht um einen statischen Wert, sondern vielmehr um eine Betrachtungsweise, die auf unterschiedliche Forschungsbereiche angewendet werden kann. So ist die EinwohnerInnendichte pro Verwaltungszone im urbanen Raum aus einer städtebaulichen Perspektive ein elementarer Wert für diverse Planungsprozesse, während im soziologischen Kontext die Dichte innerhalb einer Wohngemeinschaft sowie die verfügbare Wohnfläche pro BewohnerIn Aussagen über das soziale Gefüge zulässt. Erklärtes Ziel dieser Arbeit ist es, jene Zusammenhänge zunächst holistisch zu beleuchten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in einem Entwurf anzuwenden. Folgende Fragen gilt es im Zuge dessen zu beantworten: Welche Indikatoren eignen sich in welchen Bezugsräumen, um Dichte zu analysieren? Wie viel Wohnraum benötigt eine Person? Was sind die verborgenen Potenziale und Gefahren von Dichte für die Gesellschaft der Zukunft, insbesondere im Hinblick auf die Prognose stetig wachsender Bevölkerungszahlen? Zur Beantwortung dieser Fragen werden einzelne, internationale Referenzen herangezogen, die Aufschluss über positive sowie negative Folgen von extremer horizontaler und vertikaler Dichte bieten. Im Anschluss an die architekturtheoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Dichte werden typisierte, urbane Bebauungsformen bezüglich ihres Wohnflächenpotentials verglichen. In dieser Gegenüberstellung erweist sich die Blockrandbebauung als besonders effizient. Daher dient sie im Folgenden als Grundlage für den Entwurf eines prototypischen Wohnbaus, der den Dimensionen eines europäischen Städteblocks angepasst ist. Während sich der Entwurf straßenseitig an der Didaktik des Stadtbilds orientiert, ist der innere Teil des Gebäudes abgesenkt und in Innenhöfe und Passagen gegliedert, die der Erschließung der identitätsstiftenden Hausgemeinschaften dienen. Das Entwurfskonzept soll unter Berücksichtigung soziologischer, typologischer und konstruktiver Aspekte einen potenziellen Weg aufzeigen, ein möglichst hohes Maß an Wohnfläche und -Dichte zu generieren, und somit dem stetig steigenden Wohnraummangel zahlreicher Stadtregionen weltweit entgegenwirken.
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This thesis is based on the premise that the concept of density can be used as a tool to measure various processes in architecture empirically. Accordingly, the inherent density of the built environment can be evaluated on different scales - the results provide important insights and learnings for the common practice in architecture for the present and future. The term density is not a static value, but rather a general approach that can be applied in different areas. For instance, from an urban development perspective, the population density of an administrative zone in an urban area is an essential value for various planning processes, while in a sociological context, the density within a residential community and the available living space per resident reveals a lot more information about its social structure. The declared goal of this thesis is to initially examine those correlations in an holistic way in order to apply the knowledge gained to an architectural concept. Therefore, the following questions need to be answered: Which indicators are appropriate to evaluate density? How much living space does one person require? What are the hidden potentials and dangers of density for a future society, especially regarding the prospect of a continuously growing population? In order to answer these questions, international references that provide information about the positive and negative consequences of extreme horizontal and vertical density have been used. Following the architectural-theoretical analysis of the concept of density, generic types of buildings are being compared with regard to their potential to provide living space. In this very comparison, closed block perimeter development proves to be particularly efficient. Consequently, it serves as a foundation for the design implementation of a prototypical residential building that is adapted to the size of a European city block. While the building design follows the pattern of the cityscape on its border to the surrounding streets, the inner part of the building is lowered and divided into courtyards and alleyways that serve to access the housing communities. The concept of the building intends to show a potential way to generate the highest possible amount of living space and density, whilst taking sociological, typological and constructive aspects into account. It tackles the urgent need for more living space in various urban regions worldwide.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers