Hoeck, L. (2022). Unter Beobachtung – Eine intuitiv-methodische Erkundung des Raumbegriffs außerhalb der gängigen Architekturdimension [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.101060
So allgegenwärtig Raum ist, so beiläufig und selbstverständlich gehört er (unbeachtet) zu unserem Alltag dazu. Gleichzeitig gibt es Raumbeschreibungen zuhauf, allerdings scheint es unmöglich, Raum in seiner Komplexität vollkommen zu erfassen. Raum wird in der Architekturgeschichte seit jeher beschrieben und gedeutet, allerdings scheint diese Forschung nicht abgeschlossen. Auch zahlreiche angrenzende Disziplinen haben sich den Begriff zu eigen gemacht – den dadurch teils schwerfälligen Bedeutungsapparat, den der Begriff nach sich zieht, möchte ich hier weniger thematisieren, obgleich es mir erst dank der existierenden Überlegungen möglich war, hier zu beginnen. Diese Arbeit versucht, sich dem Wesen von Raum auf künstlerischer Ebene anzunähern, wobei meine Gedanken statt in literarischer Form vorwiegend grafisch ausgedrückt werden. Die dabei entstandenen Serien können als stiller Essay verstanden werden, der versucht, Raum intuitiv zu beschreiben, ohne dem Zwang nach Benennung, der mit der Sprache einher- geht, zu erliegen. Statt einer wissenschaftlichen Methodik zu folgen, vertraue ich auf einen forschenden, assoziativen Ansatz. Dieser entsprang zunächst weniger aus der Frage nach dem Raum, sondern vielmehr im Verlangen nach der Erweiterung des vorhandenen architektonischen Ausdrucks.In einem freien Duktus erforsche ich räumliche Eigenschaften, die anhand von grafischen Methoden szenisch erprobt werden. Ich arbeite nach einer Systematik, die mir selbst eingeschrieben ist und von außen nicht direkt nachvollziehbar scheint. Fragmente werden in verfremdete Zustände überführt und wechseln zwischen dem Zwei- und Dreidimensionalen. Das Ergebnis ist eine nicht abgeschlossene Forschung, die trotz ihrer Unvollständigkeit einige Attribute meiner persönlichen Raumauffassung aufzeichnet. So wird Raum hier als etwas Flüchtiges, Subtiles, Uneindeutiges, Veränderbares und Fragiles gelesen.
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As ubiquitous as space is, as casual and self-evident it is (unnoticed) part of our everyday life. At the same time, descriptions of space abound, yet it seems impossible to fully grasp space in its complexity. Space has always been described and interpreted in the history of architecture, but this research does not seem to be finished. Numerous related disciplines have also adopted the term – the resulting sometimes cumbersome apparatus of meaning that the term entails is something I would like to address less here, although it was only thanks to the existing considerations that I was able to begin here. This work attempts to approach the essence of space on an artistic level, expressing my thoughts predominantly graphically rather than in literary form. The resulting series can be understood as a silent essay that attempts to describe space intuitively, without succumbing to the compulsion for naming that comes with language. Instead of following a scientific methodology, I rely on an exploratory, associative approach. This initially sprang not so much from the question of space, but rather in the desire to expand the existing architectural expression. In a free ductus, I explore spatial properties, which are scenically tested by means of graphic methods. I work according to a system that is inscribed in myself and does not seem to be directly comprehensible from the outside. Fragments are transformed into alienated states and alternate between the two- and three-dimensional. The result is an unfinished research that, despite its incompleteness, records some attributes of my personal conception of space. Thus, space is read here as something ephemeral, subtle, ambiguous, changeable and fragile.
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Additional information:
Faltbuch Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers