Kreislaufwirtschaft macht Schule : kreislauforientiertes Entwerfen und Konstruieren mit Holz am Beispiel eines Wiener Schulhauses

Abstract

Der nachwachsende Rohstoff Holz, der während seines Wachstums CO2 bindet und so langfristig speichert, kann in der aktuellen Entwicklung hin zu einem verantwortungsbewussten, nachhaltigen Bauwesen eine wichtige Rolle übernehmen. Jedoch ist Holz zwar ein nachwachsender Rohstoff, die tatsächlich verfügbare Menge wird allerdings von unterschiedlichen Faktoren begrenzt. Ein ressourcenschonender Umgang mit diesem wertvollen Baustoff ist folglich besonders wichtig. Ein vielversprechender Ansatz, der eine effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen anstrebt, ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft: Diese versucht, Materialien in geschlossenen Kreisläufen zu führen, sodass diese nie zu ‚Abfall‘ werden.Auch die Stadt Wien möchte den Übergang zur Kreislaufwirtschaft verstärkt fördern. Von einer selbstverständlichen Anwendung kreislauforientierter Gebäudeplanung sind wir heute jedoch noch weit entfernt, auch bei städtischen Bildungsbauten. Hier soll diese Diplomarbeit einen Beitrag leisten. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie Schulgebäude kreislauforientiert geplant und konstruiert werden können. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Baustoff Holz. Des Weiteren wird untersucht, welche Entwurfs- und Planungsaspektedie Kreislauffähigkeit eines Gebäudes bestimmen und welche Aspekte hierbei für die Planungsaufgabe Schulbau besonders relevant sind.Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile, einer Recherche sowie einem daraufauf bauenden Entwurf. Der Rechercheteil bietet einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Themenfeld Kreislaufwirtschaft im Holzbau. Die theoretische Auseinandersetzung erfolgt anhand einer Literaturrecherche und einer Analyse von Projekten ähnlicher Ausrichtung. Auf diese theoretische Vorarbeit aufbauend werden grundlegende Entwurfsprinzipien erarbeitet,die als Leitfaden für den eigenen Entwurf dienen. Im Entwurfsteil werden die gewonnenen Erkenntnisse an einem konkreten Projekt angewendet: Geplant wurde eine neue Mittelschule für 400 SchülerInnen in Wien-Favoriten.Bauplatz und Anforderungen wurden hierbei vom Studierendenwettbewerb ProHolz Student Trophy 24 übernommen, bei dem das vorliegende Projekteingereicht wurde.Das Resultat dieser theoretischen und entwerferischen Auseinandersetzung ist ein kreislauffähiges, flexibles Schulgebäude in Holzbauweise, welches erweiterbar,umnutzbar und rückbaubar ist. Die Arbeit soll als Impuls für eine kreislauforientierte Architektur dienen und aufzeigen, dass die Umsetzung kreislaufgerechter Schulbauten in Holz schon heute möglich ist.

Wood is a renewable material which binds CO2 during its growth and thus stores it in the long term. It can play an important role in the current development towards responsible, sustainable construction. However, although wood is a renewable material, the amount actually available is limited by various factors. It is therefore particularly important to use this valuable building material in a way that conserves resources. One promising approach that aims to make efficient use of available resources is the concept of a circular economy: this concept seeks to manage materials in closed cyclesso that they never become ‚waste‘.The City of Vienna also wants to increasingly promote the transition to a circular economy. However, we are still a long way from a self-evident application of circular building design, and this is also true for the designing of municipal school buildings. This diploma thesis aims to make a contribution here. This thesis examines the question of how school buildings can be designed and constructed in a circular way. The focus here is on timber as building material. Furthermore, it examines which design aspects determine the circularity of a building and which aspects are particularly relevant forplanning school buildings.The work is divided into two parts, a research section and a draft. The research part provides an overview of current developments in the field of circular design in timber construction. The theoretical discussion is based ona literature review and an analysis of projects with a similar focus. Building on this theoretical groundwork, basic design principles are developed, which serve as guidelines for the student‘s own draft. In the design section, the knowledge gained is applied to a specific project. A new middle school for 400 students was planned in the Favoriten district of Vienna. The building siteand requirements were taken from the ProHolz Student Trophy 24 student competition, in which this project was submitted.The result of this work is a circular, flexible school building made from timber,which can be extended, converted and dismantled. The work should serve as an impulse for a cycle-oriented architecture and it seeks to show that designing cycle-oriented school buildings in timber is already possible today