Pescatore, E. (2024). Regionale Neuausweisung von Betriebsgebieten : Voraussetzungen und Rahmenbedingungen am Beispiel Vorarlberg und St.Gallen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.115095
Industrial areas; regional planning; regional cooperation; state-level planning; land management; Vorarlberg; St.Gallen; Switzerland; Rhine Valley
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Abstract:
Betriebsgebiete sind ein komplexes Thema mit vielfältigen Bezügen zur Raumplanung und Regionalentwicklung. Aus raumplanerischer Sicht unterscheiden sich Betriebsgebiete von anderen Widmungskategorien durch ihre vielfältigen und zugleich spezifischen Anforderungen. Sie können erhebliche räumliche Auswirkungen haben und kontroverse Debatten auslösen. Besonders relevant sind Betriebsgebiete im Kontext der zunehmenden Flächeninanspruchnahme. Gleichzeitig sind Betriebsgebiete für Gemeinden und Regionen von wirtschaftlicher und fiskalischer Bedeutung. Ein ausreichendes Angebot an Betriebsgebieten in Qualität und Quantität zu schaffen, ist essenziell. Dabei stehen sie im Wettbewerb mit anderen Standorten auf regionaler, nationaler und (für Regionen mit einer entsprechenden Ausrichtung) auch auf internationaler Ebene. Die kommunale Bodenvorratshaltung sowie die Herausforderung, gewidmete Flächen der gewünschten Nutzung zuzuführen, haben dazu geführt, dass beträchtliche Widmungsreserven bestehen, die trotz vorhandener Nachfrage nicht verfügbar sind.Die gegenständliche Arbeit nähert sich dem Thema anhand der spezifischen Situation in der Grenzregion des Vorarlberger und St.Galler Rheintals. Sie steht unter der Prämisse, dass Betriebsgebiete statt auf kommunaler Ebene besser in regional abgestimmten Prozessen ausgewiesen und gesteuert werden sollten. Dazu wird das bestehende Planungsinstrumentarium hinsichtlich der Ausweisung und Steuerung von Betriebsgebieten analysiert. Neben den rechtlichen und planerischen Grundlagen der österreichischen Bundesländer werden auch Ansätze aus der Schweiz einbezogen und Fallbeispiele untersucht. Expert:inneninterviews im Bereich der überörtlichen und regionalen Planung sowie der Standortförderung vertiefen die Erkenntnisse.Die Untersuchungsergebnisse münden in einem Leitfaden, der in fünf Bausteinen die regionale Steuerung von Betriebsgebieten beschreibt. Der Fokus liegt auf der Reaktivierung brachgefallener Flächen und der Nutzung von Widmungsreserven, während Neuwidmungen nur als Ausnahme für den Fall, dass keine geeigneten Flächen verfügbar sind, betrachtet werden. Damit diese Strategie erfolgreich umgesetzt werden kann, ist eine systematische Erhebung und ein Monitoring der Widmungsreserven sowie ein aktives Management von Betriebsgebieten notwendig. Hierfür wird die regionale Ebene als geeignete Handlungsebene identifiziert. Um die bestehenden Widmungsreserven nutzen können, müssen die Instrumente zur Mobilisierung bestehender Reserven optimiert werden.Die Handlungsempfehlungen zielen darauf ab, ein neues Planungsparadigma für Betriebsgebiete zu etablieren.
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Industrial estates are a complex issue with a wide range of implications for spatial planning and regional development. From a spatial planning perspective, industrial estates differ from other land use categories because of their diverse and specific requirements. They can have significant spatial impacts and trigger controversial debates. Industrial estates are particularly relevant in the context of increasing land consumption. At the same time, they are of economic and fiscal importance for municipalities and regions. It is essential to ensure an adequate supply of industrial sites, both in terms of quality and quantity. They are in competition with other locations at regional, national and (for regions with the appropriate focus) international level. Municipalities' generous zoning of industrial land and the challenge of allocating land to the desired use has resulted in significant land reserves that are not available despite existing demand.This paper approaches the issue from the specific situation in the border region of the Vorarlberg and St. Gallen Rhine Valley. The work is based on the premise that it is better to designate and manage industrial estates in regionally coordinated processes rather than at the municipal level. To this end, the existing planning instruments for the designation and management of industrial estates are analysed. In addition to the legal and planning principles of the Austrian federal states, approaches from Switzerland are also included and case studies are analysed. Interviews with experts in the field of supra-local and regional planning as well as location promotion deepen the findings.The results of the study lead to a guideline that describes the regional coordination of industrial estates in five modules. The focus is on the reactivation of derelict sites and the use of zoning reserves, with new zoning only considered in exceptional cases where no suitable sites are available. The successful implementation of this strategy requires a systematic survey and monitoring of zoning reserves, as well as active management of industrial sites. The regional level is identified as the appropriate level for action. The instruments for mobilising existing zoning reserves need to be optimised in order to be used successfully.The recommendations for action aim to establish a new planning paradigm for industrial estates.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers