Hofer, M. (2022). Der Friedhof als schwebender Ort: Urnengerüst als alternative Bestattungsart des Friedhofs Simmering - Wien, AT [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.95027
Der Entwurf zeigt eine unkonventionelle Idee einer alternativen Bestattungsart in Form eines flächenüberspannenden Urnengerüsts über den Baumwipfeln der Friedhofsvegetation. Abgeleitet von der Interpretation des Trauerprozesses und dem entwickelten Verständnis über die mögliche Definition von Leben, sowie von der Auffassung über die Bewusstseinswahrnehmung, entwickelt sich ein Konzept, welches sich von religiösen Ideologien und Symbolen distanziert. Auf der Suche nach einer geometrischen Form, als Basis für die Rezeption baulicher Substanz, werden Zellstrukturen diverser Regionen des Menschen untersucht. Es leitet sich eine logische Konsequenz aus der Gegenüberstellung des menschlichen Knochengerüsts und den statischen Anforderungen von gebauten Konstruktionen ab. Während herkömmliche Bestattungsarten in der Regel einen gewissen Raum im Ort zu okkupieren scheinen, wird verdeutlicht, dass der emergente Zusammenhang der einzelnen Elemente für das gesamte Erscheinungsbild vom essenziellen Nutzen ist. Aus ökonomisch städtebaulicher Sicht soll das Projekt einen inspirierenden Beitrag für den Umgang mit den steigenden Flächenversiegelungen der Natur bieten. Vor allem dicht bebaute Friedhöfe im städtischen Raum finden damit Optionen, ihre oft untergeordnete Rolle im Stadtbild durch Platzmangel aufzubessern und an Attraktivität zu gewinnen. Der gewählte Bauplatz ist deshalb nur als Beispiel eines möglichen Ausführungsortes zu betrachten. Durch die Flexibilität der Ausführung und Größe des Gerüsts ist dieses Konzept ebenso auf andere Situationen überfüllter Friedhöfe anwendbar.
de
The design shows an unconventional idea of an alternative type of burial in the form of a space-spanning urn structure above the treetops of the cemetery vegetation.Derived from the interpretation of the mourning process and the developed understanding of the possible definition of life, as well as the perception of consciousness, a concept has been developed that distances itself from religious ideologies and symbols.In the search for a geometric form as a basis for the reception of structural substance, cell structures from various human regions are examined - resulted in logical consequences of comparing the human skeleton and the static requirements of built structures.While conventional types of burials usually seem to occupy a certain space, it is made clear that the emergent connection between the individual elements is of essential use for the overall appearance.From an economic and urban planning point of view, the project should offer an inspiring contribution of dealing with the increasing surface sealing. Densely built-up cemeteries in urban areas find options to improve their often subordinate role in the cityscape through a lack of space and to become more attractive.The selected building site is therefore only to be regarded as an example for a possible place of execution. Due to the flexibility of design and scaling possibility, this concept is also adaptable to other situations of crowded cemeteries.